Du hast es dir auf dem Sofa bequem gemacht und kannst dich nach einem langen Tag endlich entspannen. Doch eine unbekannte magische Kraft zieht dich immer wieder in die Küche. Ein Stück Schokolade reicht nicht. Du brauchst noch eins. Und noch eins. Und ein kleines Schälchen Eis. Und ein paar Kekse. Und noch ein Löffelchen Eis. Jetzt ist eh alles egal. Morgen verzichtest du endlich auf Zucker!
Du fragst dich: Bin ich zuckersüchtig? Wie kann ich die Zuckersucht bekämpfen?
Ob es so etwas wie Zuckersucht gibt, woher sie kommt und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
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Ist das Zuckersucht?
Zum Einstieg möchte ich aus einem Forum zitieren. Die Fragestellerin vermutet, dass sie zuckersüchtig ist und beschreibt folgende Symptome:
Hilfe, ich bin extrem zuckersüchtig! Wie komme ich davon los? Hallo, also mein Problem ist folgendes: Seit fast ca. 10 Monaten esse ich viel zu viele Süßigkeiten. Das hat ganz harmlos angefangen, aber mittlerweile ist es so, dass ich mich fast ausschließlich von Süßigkeiten ernähre (vor allem Süßstücken, aber auch Kuchen und Schokolade). Ich habe keinerlei geregelten Mahlzeiten mehr. Meistens nehme ich mir vor, nichts Süßes zu essen oder gar nichts, da ich durch diese Zuckersucht auch schon ca. 10 kg zugenommen habe, aber das hält dann nur bis mittags an, und so um 12 Uhr meistens esse ich erstmals was und dann vielleicht 2 flammende Herzen und ein Schokocroissant oder so. Ich weiß sehr wohl, wie ungesund diese Ernährung ist, nicht nur im Bezug auf die Gewichtszunahme , sondern auch durch die extrem einseitige Ernährung. Das Problem ist aber, dass ich mittlerweile süchtig bin. Ich schaffe es einfach nicht, dass Zeug nicht zu kaufen. Und ich habe auch zwischenzeitlich gar keine Lust mehr auf andere Nahrungsmittel. Ich fange mit etwas Süßem an und dann kaufe ich beim nächsten Bäcker wieder irgendwas. Ich frage mich, ob ich mir psychologische Hilfe suchen muss. Oder habt ihr Tipps für mich, wie ich damit aufhören kann ? Kann Zucker eigentlich so abhängig machen wie Nikotin oder Alkohol? Werde ich sehr krank werden, wenn ich mich weiter so ernähre ? Quelle: https://www.gutefrage.net/frage/hilfe-ich-bin-extrem-zuckersuechtig-wie-komme-ich-davon-los
Klingt ganz schön belastend, oder?
Die Fragestellerin nimmt sich immer wieder vor, nichts Süßes zu essen, schafft es aber nur höchstens einen halben Tag lang, sich an diesen Vorsatz zu halten.
Sie weiß, dass sie sich ungesund ernährt, kann aber nicht aufhören.
Das muss doch eine Sucht sein!
Leidet die Fragestellerin unter Zuckersucht?
Schauen wir uns die Antworten aus dem Forum an:
Zucker kann abhängig machen, ja. Ich würde an deiner Stelle vlt langsam anfangen. Wenn du gern "Süßes" magst, hol dir smoothies und trink einen zum Frühstück. Versuch vlt auch etwas anderes zu essen, bevor der Heißhunger kommt. Schau auch, dass du "auslösende" Sitautionen vermeidest, um nicht in Versuchung zu kommen. Geh nicht hungrig einkaufen, such dir gute Rezepte und kauf für diese ein. Mach dir dazu einen Zettel und kauf nur, was draufsteht. Du musst ja auch nicht asketisch leben, eine Tafel Schokolade kann man ja acuh alle paar Tage mal essen. Wenn dir das alles sehr schwer fällt, versuch in jedem Fall, süße Getränke zu vermeiden und iss dann lieber einen Schokoriegel. Der mesite versteckte Zucker findet sich in softdrinks.
mitlerweile sollten die deien klamotten ja nicht merh passen , du dich irgendwie schlapp fühlen keien motivatin meh rhaben --denn zucker macht nicht nur süchtig zu viel amcht auch richtg krank ge h mal zum arzt un dlass dir blutabnehmen und besprich da s mal mit ihm. ja zucke rmacht abhänig wie kocain
es hilft nichts als disziplin. KEINE süssigeiten mehr kaufen GARNICHTS darf zu ahsue sein auch keien eisernen reserven kein honig keien marmelade kein nutella möglichst kein zucker für tee oder so -zucker ist wie alkohol- wer süchtig ist fängt sofort wieder an ,wenn er nur 1 x versagt hat .
aber da s gute ist innerhalb von 2-3 tagen bist du durch dann hat sich der jabbel erledigt.
Man gewöhnt sich sehr rasch daran, weniger Zucker zu essen. Wirklich hart ist es nur in der ersten Woche.
Schau, dass du zu Hause keine Süssigkeiten hast.
Schau, dass du genügend andere Sachen hast, z. B. etwas Salziges.
Wenn du Lust auf Süsses hast, mach einen Spaziergang oder geh Joggen. Dann kannst du gar nichts essen.
Informiere deine Familie und deine Freunde, dass du weniger Süsses essen willst. Erstens sollen sie dich unterstützen und dir nichts anbieten. Und zweitens verpflichtet dich das auch moralisch, die Diät durchzuziehen.
Achtung: Künstliche Süssstoffe machen Lust auf mehr.
Fassen wir die Ratschläge zusammen:
- Disziplin: Keine Süßigkeiten, keinen Zucker
- Süßes ersetzen: Smoothies, salziges Essen
- Süßstoffe weglassen
- Rechtzeitig vor dem Heißhunger essen
- Nicht hungrig einkaufen gehen
- Auslösende Situationen vermeiden
- Ablenken: spazieren gehen oder joggen statt essen
- Weniger Zucker essen: Schokoriegel statt Softdrinks
- Sich Druck machen, indem man anderen erzählt, dass man weniger Süßes essen will
Zum Arzt gehen
Uff.
Rat-schläge trifft es ganz gut, denn hier wird mehr geschlagen als geraten.
Oder meinst du, dass diese Tipps der Fragestellerin helfen, aus ihrer „Zuckersucht“ auszusteigen?
Was tun gegen Zuckersucht?
Okay, die Antworten von Laien haben uns nicht weitergebracht.
Aber wie sieht es mit „professionellen“ Internetseiten aus? Welche Tipps geben sie, um der Zuckersucht zu entkommen?
Wenn du „Zuckersucht bekämpfen“ in die Suchmaschine deines Vertrauens eingibst, findest du auf den ersten Plätzen diesen Artikel von EatSmarter:
Mit diesen 7 Tipps entkommen Sie der Zuckersucht
Den Autoren zufolge entkommst du der Zuckersucht in sieben Schritten:
- Überblick verschaffen
- Zuckerfrei einkaufen
- Ausreichend trinken
- Heißhunger vermeiden
- Appetitzügler nutzen
- Dunkle Schokolade
- Entspannen statt nachgeben
Konkret bedeutet das, dass du…
- dir einen Überblick über deinen Zuckerkonsum verschaffst und Zucker ersetzt. Mandeln gegen den
- Heißhunger am Nachmittag, was für eine grandiose Idee!
- darauf achtest, keine Lebensmittel einzukaufen, die Zucker enthalten. Das gilt auch für herzhafte und scheinbar gesunde Lebensmittel.
- Wasser oder Tee trinkt statt deinen Durst mit Süßigkeiten zu stillen. Vielleicht hilft es auch, bei Lust auf Süßes die Zähne zu putzen? 🥴
Hier die 7 Schritte gegen Zuckersucht von EatSmarter, mal genauer angeschaut:
- Nüsse am Nachmittag gegen Heißhunger? Tolle Idee!
- „Zucker ist auch in scheinbar gesunden und herzhaften Produkten“ – Wahre Erkenntnis, aber was hilft das?
- Ausreichend trinken… vielleicht auch die Zähne putzen bei Lust auf Süßes?
- Regelmäßig essen – wie? Ach ja, ein „ausgeglichener Teller“… na klar! Problem gelöst!
- Kaugummi als Appetitzügler? Ernsthaft!?
- Dunkle Schokolade statt Milchschokolade… puuuuuuh… das hält doch niemanden ab!
- Der letzte Tipp „Entspannen statt nachgeben“ ist noch der beste, wird aber leider nicht ausgeführt.
Hier die 7 Schritte gegen Zuckersucht von EatSmarter, mal genauer angeschaut:
- Nüsse am Nachmittag gegen Heißhunger? Tolle Idee!
- „Zucker ist auch in scheinbar gesunden und herzhaften Produkten“ – Wahre Erkenntnis, aber was hilft das?
- Ausreichend trinken… vielleicht auch die Zähne putzen bei Lust auf Süßes?
- Regelmäßig essen – wie? Ach ja, ein „ausgeglichener Teller“… na klar! Problem gelöst!
- Kaugummi als Appetitzügler? Ernsthaft!?
- Dunkle Schokolade statt Milchschokolade… puuuuuuh… das hält doch niemanden ab!
- Der letzte Tipp „Entspannen statt nachgeben“ ist noch der beste, wird aber leider nicht ausgeführt.
Okay, das ist nicht wirklich hilfreich, oder?
Schauen wir uns mal an, was Ilga Pohlmann, eine Expertin auf diesem Gebiet im deutschsprachigen Raum, zum Thema Zuckersucht zu sagen hat. Auf ihrer Seite „endlich zuckerfrei“ beschreibt sie folgende Schritte, um vom Zucker loszukommen:
- Ein kurzer Zuckerentzug
- Nährstoffreiche Ernährung
- Klarheit über die Funktionen des Zuckers im Körper
- Erkennen der emotionalen Gründe einer Zuckersucht
- Ein positiver Umgang mit Rückfällen
Ihr Ansatz ist gut erklärt und mit tollen Zeichnungen versehen. Sie schreibt: „Und so wird dir jetzt sicherlich auch klar, wie zuckerfrei mit dem großen Glücksgefühl zusammenhängt. Je häufiger wir versuchen, unsere Traurigkeit, unsere Angst oder unseren Stress durch den kleinen Dopaminschuss durch Süßigkeiten zu überbrücken, desto weniger können wir das echte große Glück spüren – oder überhaupt erst erkennen.“ (Quelle)
Ihr Ansatz ist also: Zucker weglassen, die emotionale Leere bzw. die Bedürfnisse spüren und erkennen, was eigentlich los ist.
Ilgas Ansatz ist besser als alles andere, was ich im Internet gefunden habe.
Aber ich glaube: Zu viel Fokus auf den Zuckerkonsum hilft nicht unbedingt. Ich würde aus einem anderen Blickwinkel bei „Zuckersucht“ ansetzen.
Gibt es wirklich so etwas wie Zuckersucht?
Welche Symptome hast du bei einer scheinbaren Zuckersucht?
Wenn du denkst, du könntest „zuckersüchtig“ sein, erkennst du dich vermutlich in diesen vier großen Symptomen wieder:
1. Du kannst nicht aufhören, Süßes zu essen
Zum Beispiel stehst du immer wieder auf und nimmst dir noch ein Stück Schokolade, ein bisschen Eis, einen Keks…
Das Problem: Du greifst immer wieder zu Süßigkeiten, obwohl du es nicht willst. Es fühlt sich an, als wärst du ferngesteuert, als würde eine magische Kraft in dir wirken, als wärst du von einem bösen Zauber besessen.
Du kannst einfach nicht aufhören. Selbst wenn du nichts kaufst, findest du was: bei deinem Partner, Süßigkeiten deiner Kinder, Kekse, die du eigentlich gar nicht magst, Brot mit Honig oder Marmelade. Wenn es ganz schlimm wird, sogar Haferflocken mit Zucker oder Reiswaffeln mit Butter und Zucker.
2. Du kannst nicht nein zu Süßem sagen
Zum Beispiel kannst du die süßen Teilchen im Büro nicht einfach ignorieren.
3. Du musst dich zwingen oder sehr stark zusammenreißen, um nichts Süßes zu essen
Abends ohne Schokolade auf dem Sofa sitzen? Unmöglich! Um nichts Süßes zu essen, musst du dich zwingen:
- Gleich nach dem Abendessen Zähne putzen (mit Zahnseide und allem drum und dran, um Essen so abschreckend wie möglich zu machen)
- Du bereitest dir zwei große Äpfel vor, die du vor dem Fernseher essen kannst
- Du häkelst oder strickst, um deine Hände zu beschäftigen
4. Du gehst fast über Leichen für Süßes, erkennst dich selbst nicht wieder
Zum Beispiel nimmst du Süßigkeiten deines Partners oder deiner Kinder (die schon vor dir versteckt sind) oder isst Pralinen auf, die du eigentlich deiner Nachbarin, Mutter oder Freundin schenken wolltest (und musst neue kaufen).
Warum gibt es meiner Meinung nach keine Zuckersucht?
Alle geschilderten Situationen kommen zwar oft mit zuckerhaltigen Lebensmitteln vor, sie können sich aber genauso gut mit gewöhnlichen Lebensmitteln abspielen.
Viele meiner Klientinnen im Schlanke-Gedanken-Coaching haben ein Problem, mit dem Essen aufzuhören bzw. nicht ständig zu snacken. Sie haben das Gefühl, wie ferngesteuert zu sein. Sie stehen immer wieder auf und nehmen noch eine Reiswaffel, noch eine Handvoll Nüsse, noch ein Mini-Schälchen mit Haferflocken und Milch…
Das sind dieselben Verhaltensweisen wie bei einer vermeintlichen Zuckersucht, aber die Lebensmittel sind völlig andere, oft sehr gesunde Dinge, die keinen Zucker enthalten.
Unbedingt essen müssen, essen, obwohl du körperlich nicht hungrig bist, nicht aufhören können mit dem Essen, das Gefühl, Essen zu „brauchen“ (sonst…) – hier geht es nicht um Zucker, sondern ums Essen generell.
Die meisten meiner Klient:innen haben gar kein Problem mit Zucker, essen nicht viel Süßes. Vielleicht handelt es sich also nicht um Zuckersucht, sondern eher um eine „Ess-Sucht“, eine Sucht nach Essen?
Nein, nicht einmal das trifft es.
Ich finde, das Wort Sucht hilft überhaupt nicht – es macht dich eher zur Sklavin deines Verhaltens. „Sucht“ klingt so schwer und nach Verhängnis, als müsstest du erstmal 10 Jahre Therapie machen, um aus der Sucht rauszukommen.
Besser ist es zu sagen: Du nutzt Essen für Dinge, die nichts mit Essen, körperlichem Hunger oder körperlichem Bedürfnis nach Essen zu tun haben.
Welches Essen das ist – ob Eis mit Keksteigstücken oder Brokkoli – spielt dabei keine Rolle. Interessant wird es, wenn du verstehst, FÜR WELCHE DINGE du das Essen nutzt.
Spielt Zucker denn gar keine Rolle?
Doch, Zucker kann den Essens-Missbrauch verstärken, weil er eine so machtvolle Wirkung auf deinen Körper hat (wie Ilga auf „endlich zuckerfrei“ erklärt).
Wenn du aber nicht dazu neigen würdest, Essen allgemein und als solches für Zwecke zu verwenden, die nichts mit körperlichem Hunger zu tun haben, wäre dir Zucker egal.
Denk mal an die ganzen Leute, die du kennst, die Schokolade im Haus vergessen, keine Lust auf Eis haben, Kekse zum Cappuccino nicht essen usw. Nicht, weil sie generell Süßes nicht mögen, sondern weil sie gerade keine Lust darauf haben und es wirklich nicht wollen. Für sie ist Essen mit körperlichen Funktionen assoziiert, nicht mit psychischen, geistigen oder seelischen.
Warum bist du „zuckersüchtig“?
Mittlerweile weißt du: Du bist nicht zuckersüchtig, sondern du missbrauchst Essen (allgemein, nicht nur süße Dinge).
Du gibst Essen eine Funktion, die nichts mit Essen zu hat. Dahinter steht folgender Mechanismus:
a) Du vermeidest etwas
Gefühle, Gedanken, körperliche Empfindungen (Stress, Müdigkeit, Bedürfnis nach Entspannung…) – du vermeidest, das wahrzunehmen und gehst stattdessen in den WIDERSTAND.
b) Du kompensierst etwas
Du bist „fusioniert“ mit bestimmten Gedanken, Konzepten, Vorstellungen, Glaubenssätzen usw., die eigentlich DIR NICHT ENTSPRECHEN.
Das hat nicht viel mit Zuckersucht zu tun. Wie gesagt, eine sehr zuckerhaltige Ernährung kann das verstärken, aber Zucker ist nicht der Auslöser oder die Ursache. (Vielleicht war er irgendwann mal der Auslöser oder Anfang: Du hast als Kind gelernt: Ich bin traurig – ich esse ein Karamellbonbon – ich bin nicht mehr so traurig.) Aber das geht, wie gesagt, mit aller Art von Essen.
„Zuckersucht“ bekämpfen
Wie sieht deine ideale Zukunft ohne „Zuckersucht“ aus?
Welche Rolle spielt Zucker in deinem Leben, wenn du nicht mehr „zuckersüchtig“ bist?
- Dir ist Süßes mehr oder weniger egal, es ist (genau wie Essen generell) eine schöne Nebensache
- Du kaufst nicht standardmäßig Süßes
- Du hast aber kein Problem damit, dir was Süßes zu kaufen, wenn du richtig Lust darauf hast
- Du isst nicht jeden Tag Süßigkeiten bzw. du isst so oft oder so wenig Süßigkeiten, wie es dir passt – du bestimmst, nicht die Süßigkeiten!
- Die Süßigkeiten deiner Kinder, deines Partners und anderer Personen interessieren dich nicht
- Du denkst so oft an Süßes wie an dein Bett – wenn es relevant ist und „dran“ ist
Wie mache ich das eigentlich? Esse ich Zucker?
Bevor wir zu konkreten Gewohnheiten kommen: Am Anfang steht die Auseinandersetzung mit dem Vermeidungsverhalten und den Fusionen. Gleichzeitig (siehe Episode 71: Endlich normal essen: So normalisierst du dein Essverhalten und findest deine Wohlfühlernährung) oder nachgeordnet kannst du dich mit deiner Ernährung beschäftigen und sie so gestalten, wie sie zu deinen Bedürfnissen, Vorlieben und deinem Alltag passt.
Um ein Beispiel zu geben, wie das bei mir aussieht:
- Ich kaufe kaum Süßigkeiten, nur Kekse für meine Tochter (Mittwoch ist Kekstag) und 85%-Schokolade
- Ich kaufe kaum verarbeitete Lebensmittel (TK-Gerichte, Nudelsoßen oder so)
- Ich achte aber bei den Dingen, die ich fertig kaufe, überhaupt nicht auf Zucker: Ketchup, scharfe Soße, Currypaste, Senf, etc.
- Bei Marmelade bin ich pragmatisch: Entweder 80% Frucht (doppelt so teuer und ich muss doppelt so viel auf’s Brot tun für den gleichen Geschmack) oder gleich die mit 50% Zucker 🙂
- Ich koche meist einfache Gerichte, bestehend aus Kohlenhydraten, Gemüse und Eiweiß (lasse ich oft sogar weg)
- Ich bin nicht so an Zucker gewöhnt, deswegen schmecken viele Lebensmittel für mich süß, die vielen Menschen nicht besonders süß vorkommen würden: Rote Beete, Getreide, Möhren (okay, die sind wohl für viele süß), Kürbis etc.
- Ich habe angefangen, meine Hauptgerichte (ich esse ja nur noch Hauptgerichte, siehe Episode 117: Heißhunger, Hürden, Harmonie: Update zu meiner Ernährung) teilweise süß zu gestalten: pikante Gerichte mit süßer Komponente, das hilft gegen Blutzuckerspiegelschwankungen und macht rundum satt und zufrieden
- Oder einen kleinen Joghurt mit Obst vor dem Essen, ein Müsli Granola Mini dazu, ein Stück Schokolade, Kompott mitgaren, Zucker darauftun, ein Toast mit Honig…
- Am Wochenende oder wenn ich wirklich Lust darauf habe, esse ich bewusst und mit Genuss ein Stück Kuchen, ein Eis…
- Mein Freund liebt Süßes, ich bin wählerisch: Wann habe ich wirklich Lust auf Süßes? Und habe ich Lust auf dieses Süße? Da hilft die Grundsatzfrage aus dem Minimalismus: „Brauche ich das?“ Manchmal esse ich einen halben Syrok vor dem Frühstück, manchmal verschmähe ich wahnsinnige Waffeln mit Sguschenka 😉

Wie kommst du dahin?
a) Fusionen verstehen und auflösen
- Welche Erwartungen hast du an dich?
- Wo stehst du nicht für dich ein?
- Wie und wo denkst du, du müsstest dich auf eine bestimmte Weise verhalten, obwohl das eigentlich nicht das ist, was du wirklich gern tun würdest und richtig finden würdest?
- Perfektionismus
- Schwarz-Weiß-Denken
- Glaubenssätze wie „ich muss funktionieren“, „ich muss helfen“, „ich muss es allen recht machen“, „ich bin nicht gut wie ich bin“ usw.
b) Vermeidungsverhalten verstehen und auflösen
- Gefühle: primäre, sekundäre, tertiäre Gefühle erkennen und unterscheiden.
- Primäre Gefühle sind deine unmittelbaren, natürlichen emotionalen Reaktionen (z.B. Trauer, Wut, Angst)
- Sekundäre Gefühle sind Reaktionen auf deine primären Gefühle (z.B. Scham über deine Wut, Angst vor deiner Trauer)
- Tertiäre Gefühle sind komplexe emotionale Muster, die sich über Zeit entwickeln
- Beispiel Stress: Wenn du „Stress“ spürst und dann isst, lohnt es sich zu fragen: Was steckt eigentlich hinter diesem Stress? Ist es Angst vor Versagen? Wut über zu hohe Anforderungen? Trauer über mangelnde Anerkennung? Je besser du die tieferen Gefühlsschichten erkennst, desto weniger musst du sie mit Essen betäuben.
- Gedanken: Was denkst du? Welche Gedanken schiebst du weg? Lebenslügen, Funktionsmodus…
- Bedürfnisse: Übergehst du deine Bedürfnisse nach Ruhe, Schlaf, Entspannung, Bewegung, Zweisamkeit?
Links und Infos zur Episode
Erwähnte Beiträge
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