Ist dir aufgefallen, dass der Podcast einen neuen Untertitel hat und auch die Webseite sich verändert hat? Aus „Schlanke Gedanken: Fressattacken und Heißhunger stoppen, emotionales Essen auflösen und die Kontrolle über das Essen zurückbekommen“ wurde „Schlanke Gedanken: Aufhören zu essen, wenn es genug ist.“
Die Wörter Fressattacken, Heißhungerattacken, Essanfälle kommen nicht mehr vor. Warum das so ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Warum eine Neuausrichtung?
Was war die Ursprungsidee für Schlanke Gedanken?
Ich habe über einen Zeitraum von 20 Jahren immer wieder mit Bulimie zu kämpfen gehabt. Vor sieben Jahren, in der Schwangerschaft mit meiner Tochter, entdeckte ich dann intuitives Essen für mich und gründete Frugales Glück, wo es um Minimalismus und intuitives Essen ging.
Doch mit der Zeit wurde mir klar: Intuitives Essen allein löst das Problem des Überessens nicht.
Was ist das Problem, das hinter Überessen steht?
Kompensieren und Vermeiden mit Essen. Essen wird missbraucht, zur Selbstmedikation.
- Müde? – Essen.
- Gestresst? – Essen.
- Gelangweilt? – Essen.
- Genervt? – Essen.
- Traurig? – Essen.
- Sorgen? – Essen.
- Einsam? – Essen.
- Probleme in der Partnerschaft, mit den Kindern, im Job? – Essen.
Essen ist ein universelles Heilmittel FÜR EINFACH ALLES!

Das Ergebnis: Du isst zwangsläufig mehr als „Naturschlanke“.
Im Frühling 2022 gründete ich Schlanke Gedanken. Im Trailer nannte ich es „Schlanke Gedanken – der ganzheitliche Abnehm-Podcast mit Marion Schwenne“.
Wow, da bin ich jetzt selbst überrascht, dass ich es „Abnehm-Podcast“ genannt habe!
Mein Ziel war es, Menschen zu helfen, schlank zu sein oder zu werden:
- Indem sie nicht mehr überessen;
- indem sie ihr emotionales Essen (bzw. die Gründe, die sie zum Überessen bringen) auflösen;
- indem sie gute Gewohnheiten aufbauen, um mit ihren Gedanken und Gefühlen umzugehen einerseits, und sich so zu ernähren, wie es zu ihnen passt und sie gesund und schlank hält andererseits.
Wie kam es zum Fokus auf Fressattacken?
Keine Ahnung… Es hat sich so ergeben. Mir haben Menschen geschrieben, die Probleme mit Fressattacken hatten. Meine Coaching-Klientinnen hatten Fressattacken.
Fressattacken sind auch kein völlig anderes Thema, sondern die extreme Seite von Überessen. Viele Menschen geraten in Fressattacken durch den starken Wunsch, abzunehmen oder eine starke Angst, zuzunehmen – egal, wie das Gewicht im Moment ist.
Was ist der Unterschied zwischen Überessen und Fressattacken?
Überessen:
- Du beginnst zu essen, obwohl du keinen Hunger hast (vielleicht frühstückst du mit deinen Kindern aus „Solidarität“ oder isst mit Familie zu Abend, „weil du ja nicht einfach daneben sitzen und nichts essen kannst“)
- Du isst weiter, obwohl du schon satt bist („Es schmeckt so lecker“ – noch ein Nachschlag; „kann ich doch nicht liegen lassen“ – im Restaurant; „das lohnt sich nicht, aufzubewahren“ – deine Kinder lassen Mikro-Reste übrig)
- Du isst Dinge, die du eigentlich nicht essen willst (Süßigkeiten der Kinder vom Faschingsumzug, Pralinen, die du für eine Freundin gekauft hast – oder die du von einer Freundin geschenkt bekommen hast, und eigentlich weiterverschenken wolltest, aber dann öffnen deine Hände, gesteuert von wem?, doch die Packung)
Fressanfälle / Essattacken:
- Ein Fressanfall beginn mit Überessen.
- Der Unterschied zum Überessen: Länger andauernder Kontrollverlust
Ohne Hunger anfangen zu essen:
- Fressattacken: Du isst immer weiter, bis nichts mehr in deinen Magen passt, vorher kannst du nicht aufhören („jetzt ist es eh zu spät“)
- Überessen: Du isst, ohne Hunger zu haben, übertreibst es aber nicht, hörst irgendwann auf
Weiteressen, obwohl du schon satt bist:
- Fressattacken: Du isst immer weiter, bis nichts mehr in deinen Magen passt, vorher kannst du nicht aufhören („jetzt ist es eh zu spät“)
- Überessen: Du isst über deinen Hunger hinaus, merkst genau: das war jetzt zu viel, lässt es aber nicht eskalieren
Du isst Sachen, die du nicht essen willst:
- Fressattacken: Du isst immer weiter, bis nichts mehr in deinen Magen passt, vorher kannst du nicht aufhören („jetzt ist es eh zu spät“), nimmst viele Kalorien zu dir, wechselst von Süß zu Salzig und wieder zu Süß…
- Überessen: Du isst immer mal wieder kleine Sachen über den Tag verteilt (hier ein Rafaello, da ein Schoko-Ei…), oder auch mal eine Schachtel Pralinen oder eine Tafel Schokolade, aber nicht so, dass dir schlecht wird oder du sogar speziell für Fressattacken einkaufen gehst.
Was ist das Problem mit Fressattacken?
1. Hinter Fressattacken steht häufig eine Essstörung (Binge Eating)
Coaching darf bei Essstörungen nicht eingesetzt werden, sondern hier braucht es eine Psychotherapie (Abgrenzung nicht immer leicht). Ich habe in der Praxis gemerkt: Frauen mit Fressattacken konnte ich nicht so gut helfen.
2. Menschen, die Fressattacken haben, haben oft ein großes Problem:
- Sie wollen auf gar keinen Fall zunehmen und/oder
- Sie wollen um jeden Preis abnehmen
Das ist oft nicht verhandelbar – ich kann ihnen nicht helfen.
Generell: Der Wunsch, abzunehmen
- Darfst du haben
- Aber er sollte nicht das Wichtigste in deinem Leben sein
- Bzw. du solltest bereit sein, diesen Wunsch zu hinterfragen
Sonst kann ich (und womöglich auch niemand anderes) dir nicht helfen.
3. Viele Menschen überessen, aber nur wenige haben Fressattacken (oder nennen es so)
Mit der Fressattacken-Ausrichtung kann ich nicht so vielen Menschen helfen, denn das Wort Fressattacken schreckt ab. („Ich esse vielleicht manchmal zu viel, aber ich habe doch keine Fressattacken!“)
Wem will ich helfen?
Menschen, die sagen:
- „Ich bin mit meinem Gewicht nicht zufrieden. / Ich wiege zu viel.“
- „Ich esse zu viel. Ich esse zu gern.“
- „Ich esse mehr als andere, aber das ist einfach so.“
- „Ich kann nicht immer kontrollieren, was und wie viel ich esse.“
- „Diäten funktionieren nur kurzfristig. Ich kann nicht (langfristig) abnehmen.“
- „Ich nehme nur ab, wenn ich mich richtig zusammenreiße.“
- „Wenn ich esse, was ich will, nehme ich zu. (Intuitiv essen klappt nicht.)“
- „Ich habe ein schlechtes Gewissen während des Essens / nach dem Essen.“
- „Ich denke ständig an Essen.“
- „Mein Aussehen belastet mich.“
- „Ich bin ein(e) Versager(in).“
- „Ich kann einfach nicht schlank sein (war schon immer dick / bin es schon zu lang).“
- „Essen ist einfach mein größtes Laster.“
- „Ich habe keine Disziplin beim Essen.“
- „Ich brauche Süßes, um mich besser zu fühlen.“
In Deutschland sind über 50% der Erwachsenen übergewichtig oder adipös. Davon hat ein Teil vermutlich nur ein Problem mit Gewohnheiten – zu ungesundes Essen, zu wenig Bewegung. Aber ich schätze, die meisten würden mindestens drei der eben genannten Zitate zustimmen.
Diese Menschen brauchen keine neue Diät, mehr Disziplin oder Willenskraft oder Zusammenreißen.
Diese Menschen brauchen:
- Nach innen schauen
- Reflektieren:
- Was mache ich?
- Warum mache ich das?
- Will ich das?
- Wie kann ich das ändern?
Genauso, wie Sabrina es im Interview erzählt hat.
Anders ausgedrückt:
- Gefühls- und Bedürfnisstrategie entwickeln: Gefühle wahrnehmen und angemessen mit ihnen umgehen
- Die Verbindung zum Körper wiederherstellen
- Druck reduzieren statt erhöhen
- Gesunde Essgewohnheiten aufbauen
- Mit Gedanken anders umgehen
- Die Lebenssituation anpassen
- Bedürfnisse jenseits des Essens erfüllen
- Entscheidungen treffen statt reagieren
Das ist revolutionär!
Denn überall wird was anderes verkauft:
- Proteinpulver und -riegel und Nussbutter und so weiter
- Fitnessstudios und Abnehm-Programme (Diäten natürlich nicht vergessen)
- Tipps, die „den Stoffwechsel ankurbeln“
- Nahrungsmittel ersetzen (Hähnchenbrustfilet statt Chicken Nuggets, Linsenchips statt Pringles, Proteinriegel statt Snickers – da ist er ja wieder, der Proteinriegel!)
- Keine kalorienhaltigen Getränke… 🥱
Die gutgemeinten Tipps von Frauenzeitschriften habe ich schon öfters auf die Schippe genommen kritisch durchleuchtet:
- An Weihnachten nicht zunehmen – Warum die üblichen 10 tollen Tipps nichts bringen
- Bin ich zuckersüchtig? Nö!
- Fressattacken stoppen – Darum helfen die üblichen Tipps bei dir nicht
Meine These und meine Mission
Wenn alle Menschen, die unzufrieden sind mit ihrem Gewicht, mal innehalten und nach innen schauen würden, wäre die Diätindustrie bald pleite.
Warum ist mir das wichtig?
- Weil viel Energie drauf geht beim ständigen Beschäftigtsein mit Essen, Gewicht, Essverhalten, Zusammenreißen, sich Vergleichen etc.
- Ich habe das Problem bei mir und meinen Klientinnen gelöst und will auch dir helfen, aus dem Diät-Abnehmen-Überessen-Zunehmen-Kreislauf rauszukommen.
Wie findest du die neue Ausrichtung? Spricht sie dich mehr an? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.
Willst du Heißhunger, Essdrang und Fressattacken loswerden und die Kontrolle über dein Essverhalten zurückgewinnen?
