Lebkuchen, Stollen, Marzipan, Dominosteine, Spekulatius, Schokoladenweihnachtsmänner, Zimtsterne, Bethmännchen, Vanillekipferl, Rumkugeln…
Es ist, als hätte die Welt beschlossen, dir in der Adventszeit möglichst viel Süßkram unterzujubeln. Dabei wolltest du doch weniger Süßigkeiten essen!
Das ist den Rest des Jahres über schon schwer genug – scheint aber vor Weihnachten die Willenskraft einer Hermine Granger zu erfordern.
Was du tun kannst, um weniger (oder sogar keine!) Süßigkeiten vor Weihnachten zu essen, erfährst du in diesem Beitrag.
Höre diesen Beitrag als Folge 72 des Schlanke-Gedanken-Podcasts:
1. Keine Süßigkeiten vor Weihnachten – Warum das eine gute Idee ist
Weniger Süßigkeiten zu essen ist immer prima, nicht nur in der Adventszeit.
Unabhängig(er)
Als ich in der 13. Klasse (ja, sowas gabs mal!) war, arbeitete ich nachmittags bei Kaufland 🥴 an der Kasse. Die Zeit zwischen Mittagessen und Arbeitsbeginn verbrachte ich mit Kaffee und Spekulatius auf dem Sofa.
Von eingetunkten Kaffeespekulatius kann man eine ganze Menge essen.
Doof nur, dass ich nicht nur rasend schnell fünf Kilo zunahm (dass ich mit dem Auto zum Kaufland fuhr, hat nicht geholfen), sondern mir ein Leben ohne Spekulatius nach Kartoffeln mit Soße nicht mehr vorstellen konnte.
Je seltener du Zuckerhaltiges zu dir nimmst, desto weniger verlangt dir danach.
Und je weniger du etwas brauchst, desto unabhängiger bist du.
Weniger Süßigkeiten – weniger Zucker
Zucker ist nicht gesund, darüber herrscht wohl Einigkeit.
Ein bisschen schadet nicht?
Ein bisschen weniger sicher auch nicht.
Nährend stattdessen
Anstatt 600 Kilokalorien für einen Schokoweihnachtsmann hinzublättern, könntest du dir auch ein paar Pfannkuchen braten. Oder eine doppelte Portion Kartoffeln mit Soße.
Reset & Detox & Awareness 😵💫
Mit einem Verzicht auf Süßigkeiten vor Weihnachten machst du einen Neustart in deiner Ernährung.
Du gewöhnst dir den ständigen Zuckerrausch ab. Dein Körper wird’s dir danken, schließlich ist so eine Blutzucker-Achterbahn kein Zuckerschlecken.
Das Ergebnis: Du fühlst dich fitter, vitaler, hast mehr Energie. Und idealerweise bleibt das Nachmittagstief aus.
P.S. Ich meinte natürlich Zurücksetzen, Entgiftung und Bewusstsein.
Freude an neuen Gewohnheiten
Weniger Süßes in der Adventszeit fühlt sich schwer, nach Verzicht an?
Liegt das womöglich daran, dass du denkst, es ist Verzicht?
Wie wäre es, wenn du deinen Fokus auf Positives richtest? Und dich freust, dass du etwas gefunden hast, das du verändern kannst und darfst?
Ist es nicht wunderbar, den ausgetretenen Pfad zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren?
Hey, super! Wieder eine Gewohnheit, die ich ändern kann! Das wird Spaß machen und neue Erkenntnisse bringen!
Und schon ist das Gefühl der Schwere wie weggeblasen. 🙂
Minimalismus und weniger Süßigkeiten in der Weihnachtszeit
Und hier noch ein paar Argumente für die Minimalist:innen und Frugalist:innen unter euch:
- Wenn du weniger Süßigkeiten in der Adventszeit isst, sparst du Geld. Klar bekommst du vieles geschenkt, aber eben nicht alles.
- Weihnachtssüßigkeiten kommen selten unverpackt daher, außerdem ist die verwendete Schokolade in den meisten Fällen alles andere als bio und fair, was das Siegel dir auch immer weismachen möchte.
- Der Verzicht auf Süßes vor Weihnachten hat den schönen Nebeneffekt, dass du mit einfache(re)n Dingen glücklich bist. Datteln mit Nussmus (fancy!). Süße Mandarinchen. Pomelinchen.
2. Totaler Verzicht auf Süßigkeiten vor Weihnachten?
Ein kompletter Verzicht auf Süßes (in der Adventszeit oder generell) kann Sinn machen, wenn du dir das Verlangen, das du nach Süßem hast, einmal richtig deutlich vor Augen führen möchtest.
Denn erst, wenn du weißt, dass du vier Wochen nichts Süßes essen wirst, wird dir die „Sucht“ so richtig bewusst.
Mal eben nebenbei einen Lebkuchen oder einen Schokoriegel verdrücken geht eben nicht mehr.
Was bleibt, sind Verlangen und Leere.
Kannst du sie einfach da sein lassen?
Ein kompletter Verzicht hilft dir, wieder einen maßvollen Umgang mit Süßigkeiten zu finden.
Schließlich wirst du nach mehreren Wochen ohne Kekse, Kuchen, Schokolade nicht so schnell wieder auf dein ursprüngliches Level zurückpendeln.
Stell dir das Süßigkeitenessen wie Pegeltrinken vor.
Verzichtest du eine Zeitlang auf Süßes, verschiebt sich der Pegel automatisch nach unten.
Und dann reicht ein Mon Chéri zum Glück.
Praktisch, oder?
3. Keine Süßigkeiten – Warum ausgerechnet in der (Vor-)Weihnachtszeit?
Die Weihnachtszeit ist ein spitzen Anlass, um einen Süßigkeiten-Entzug umzusetzen – ganz einfach, weil es einen Überfluss an Süßkram gibt und die meisten Menschen eh keine große Lust haben, all den Zucker in sich reinzuschaufeln. Es aber trotzdem tun.
Nimm die Adventszeit also gern als Anlass, um dich herauszufordern und zu testen.
Wie leicht oder schwer fällt dir der Verzicht?
Welche Situationen sind easy-peasy, welche schwierig?
Bitte beachte:
Falls du dazu neigst, streng zu dir selbst zu sein oder gerade eine schwere Phase hast, mach dir bitte nicht noch mehr Druck mit einem Süßigkeiten-Verzicht vor Weihnachten.
Du darfst erst lernen, weniger Druck auf dich auszuüben, milder und nachsichtiger dir selbst gegenüber zu sein.
Ein Süßigkeiten-Detox läuft dir schließlich nicht weg. Auch Karneval, Ostern oder die Sommerferien sind eine gute Zeit.
Man soll die Feste ja feiern wie sie fallen.
4. Weniger Süßigkeiten vor Weihnachten: Die Umsetzung
Praktisch
1. Nicht kaufen
Am allerallerallereinfachsten: Keine Süßigkeiten kaufen.
Geh nur mit Einkaufszettel einkaufen und setz deine Scheuklappen auf.
2. Kommunizieren
Oma Opa Mama Papa Tante Onkel Freundin Arbeitskollegin Nachbarin, ich möchte dieses Jahr keine Süßigkeiten geschenkt bekommen.
Du möchtest mir gerne etwas mitbringen?
Ich liebe Tee und Pomelinchen!
Mehr zum Kommunizieren über Süßes erfährst du im sehr lesenswerten Artikel meiner Bloggerkollegin Julia von Green and Whales: Nein, ich möchte wirklich keine Süßigkeiten dieses Jahr – 5 Tipps für die Weihnachtszeit.
3. Edel geht die Welt zugrunde
Lass den Billo-Stollen und die 2-Euro-Meeresfrüchte links liegen und gönn‘ dir was richtig Edles in der Konditorei oder Confiserie deines Vertrauens.
Genießen ist das neue Kalorienzählen!
Mental
1. Finde deinen Grund
Warum willst du eigentlich keine Süßigkeiten vor Weihnachten essen? Was ist dein tiefer, echter, wahrer Grund?
Kann gut sein, dass der was mit deinem idealen Ich zu tun hat. Wie du sein willst. Dich verhalten möchtest.
Nimm den Süßigkeitenverzicht in der Adventszeit als Anlass, um dir deiner Werte bewusst zu werden. Was ist dir wichtig?
Achte darauf, Verhaltensziele zu formulieren, keine emotionalen oder Ergebnisziele.
2. Sieh den Gewinn
Ein Verzicht auf der einen Seite bringt immer einen Gewinn auf der anderen.
Was gewinnst du, wenn du weniger oder keine Süßigkeiten vor Weihnachten isst?
3. Gib dem Drang Raum
Schieb den Drang, Süßes zu kaufen oder zu essen nicht weg, sondern gib ihm Raum.
Lass ihn da sein.
Er kann dir nichts anhaben.
Leidest du unter Essdrang, Heißhunger, Fressanfällen? Im Schlanke-Gedanken-Onlinekurs Frei zu essen lernst du, die Kontrolle über dein Essverhalten zurückzubekommen und endlich wieder selbstbestimmt zu essen.
Was ist, wenn andere Menschen Süßigkeiten in mein Leben bringen? 😭
Was ist mit den Süßigkeiten im Büro und auf (Weihnachts-)Feiern?
Mit all den Leckereien, die deine Familienmitglieder mit nach Hause bringen?
Mit den Pralinen für eine Freundin, die du eigentlich selbst essen könntest?
Erkunde deinen Heißhunger auf Süßes, indem du die folgenden Fragen beantwortest:
- Welches Bedürfnis steht hinter deiner Lust auf Süßes?
- Wie war dein Tag bisher? Was hast du gemacht?
- Wie würde eine außenstehende Person deine Arbeitsbelastung einschätzen?
- Welche Aufgaben stehen heute noch an?
- Wie fühlst du dich? In deinem Körper?
- Welche Gefühle waren oder sind da?
- Welche Gedanken hast du? In Bezug auf Süßigkeiten und dein Verlangen, sie essen zu wollen?
- Was machst du mit diesen Gedanken? Glaubst du ihnen oder schiebst du sie weg?
Du musst nicht auf jede Frage sofort eine Antwort wissen. Oft reicht es, eine Frage überhaupt zu stellen und dich freundlich und wohlwollend zu beobachten. Die Antwort kommt dann von ganz allein.
Wie gehst du mit Süßigkeiten vor Weihnachten um? Verzichtest du oder genießt du in Maßen? Was fällt dir besonders schwer? Ich freue mich auf deinen Kommentar!