Hör auf deine Hunger- und Sättigungssignale und lass deinen Körper bestimmen, welches Gewicht er haben möchte.
Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
Nur du nicht.
Nicht nur spürst du Hunger und Sättigung nicht besonders gut, du hast auch keine Schwierigkeiten, ohne Hunger mit dem Essen zu beginnen und weiterzuessen, obwohl du schon längst satt bist.
Setzt du intuitives Essen nicht richtig um, oder stimmt etwas mit dem Konzept nicht?
Links und Infos zur Episode
Alle Beiträge der Reihe „Intuitiv essen funktioniert nicht“:
- Intuitiv essen funktioniert nicht • Teil 1: Ich nehme nicht ab (oder zu)
- Intuitiv essen funktioniert nicht • Teil 3: Ich esse zu viel!
- Intuitiv essen funktioniert nicht • Teil 4: Die trainierte Intuition
- Intuitiv essen funktioniert nicht • Teil 5: Die Ernährung in der trainierten Intuition
Erwähnte Beiträge
Lese- und Hörempfehlungen
- Gabor Mate, When The Body Says No. The Cost of Hidden Stress*
Transkript / Stichworte
Die Idee des intuitiven Essens Wie soll intuitives Essen funktionieren? Wer entscheidet beim intuitiven Essen über deine Ernährung? = dein Körper was du essen sollst wie viel du essen sollst wann du essen sollst = sagt dir alles dein Körper Außerdem gibt dir dein Körper dein Gewicht vor („natürliches Gewicht“) = lass deinen Körper bestimmen, wie er aussehen will und akzeptier das Ergebnis Meiner Meinung nach ist das eine groteske Fehleinschätzung der menschlichen Natur, Empirismus, Unterschätzung des Verstandes Und das erkennst du daran, dass du wahrscheinlich im intuitiv-essen-Programm Schwierigkeiten mit Hunger und Sättigung hast bzw. hattest. Potentielle Probleme mit dem intuitiven Essen im Zusammenhang mit Hunger und Sättigung: a) du spürst Hunger und Sättigung nicht (gut) oder nur Hunger nicht oder nur Sättigung nicht b) oder du spürst das ganz gut, kannst aber trotzdem nicht aufhören zu essen, wenn du satt bist bzw. fängst an zu essen, obwohl du keinen Hunger hast a) Du spürst Hunger oder Sättigung nicht oder nicht gut. das hängt zusammen: jemand, der isst, ohne hungrig zu sein, wird keine Sättigung spüren wie sollst du laut intuitivem Essen lernen, auf deinen Körper zu hören beim Essen? welche Lösungen haben die Vertreter:innen intuitiven Essens? Keine Ahnung Ich weiß aber: die Blockaden, die verhindern, dass du die Signale deines Körpers spürst, sind häufig mental-emotionaler Natur (Traumata), da bringt es nichts, das ewige Mantra vom Honorieren des Hungers und der Sättigung zu wiederholen b) Du isst, obwohl du nicht hungrig bist oder isst weiter, obwohl du schon satt bist. Was ist die Antwort von Vertreter:innen intuitiven Essens auf diese Problematik? „dann gibst du dir noch nicht die unbedingte Erlaubnis zu essen“ „du steckst noch in der Diätmentalität fest“ = nicht die Schuld des intuitiven Essens, du setzt nur nicht richtig um (genauso wie beim Zunehmen) QUATSCH! das Konzept ist falsch, nicht deine Umsetzung! Das siehst du schon daran, dass die Auffassung von Hunger im intuitiven Essen nicht richtig ist: Hunger: zu viel Hunger ist schlecht, zu lang hungrig sein ist schlecht dann bekommt der Körper wieder "Angst" vor einer "Diät", kommt in den "Hungermodus" und "lagert extra Fett ein, um sich zu schützen" (kein Witz, das behaupten Vertreter:innen des intuitiven Essens und Body Positivity, Fat Acceptance etc) aber: -oft 1 h nach Essen wieder "Hunger", weil die Nahrung den Magen verlässt -übergewichtige Menschen, die Gewicht verlieren wollen, haben genug Reserven an ihrem Körper, um mal eine Mahlzeit ausfallen zu lassen, da passiert nichts! (was passiert, ist ein Terror in der Gefühls- und Gedankenwelt. Dem durch Essen einfach auszuweichen bzw. zu vermeiden ist nicht wirklich eine gute Idee) Es ist gerade umgekehrt! Durch Hunger(Phasen) kannst du lernen, welche Funktionen Essen alle erfüllt, die nichts mit körperlichem Bedürfnis nach Nahrung zu tun haben = wenn du nie hungrig bist, wie willst du das rausfinden? Du deckst ja alles mit Essen zu. -Aufgabe: Hunger aushalten lernen! dir passiert nichts! schau lieber hin, während du bewusst, achtsam und selbstmitfühlend verzichtest. JEDE Diät, jedes Programm, das dir verspricht, ohne Hunger abzunehmen, ist ein SCAM! Die Wahrheit: Wenn es ein gutes Programm ist, hast du Hunger und nimmst ab Aber dir macht der Hunger nichts aus, im Gegenteil, du genießt die Leichtigkeit und die Energie, die dadurch entsteht Was stimmt mit der Aussage „dein Körper weiß, was wie viel wann du essen sollst“ nicht? WAS du essen sollst -unser Körper ist für natürliche, unbehandelte Lebensmittel gemacht -nicht für Frittiertes, Gebackenes, Chips, schokolierte Nüsse und Sahneeis mit Früchten = viele industriell gefertigte Lebensmittel sind so designt, dass wir immer mehr davon essen wollen (Chips sind das beste Beispiel; bestimmtes Verhältnis von Kohlenhydraten und Fett) Ist ja auch logisch: die Lebensmittelindustrie ist riesig! und was wollen die Leute erreichen? Dass möglichst viele Menschen möglichst viele ihrer Produkte kaufen! -> dein Steinzeit-Körper kämpft gegen einen (über-)mächtigen Gegner, den Kampf kann er nicht gewinnen WIE VIEL du essen sollst -das hat noch nicht mal geklappt, als Menschen noch wie Tiere in der Natur gelebt haben: ständig unterwegs, am Gehen, mal ein großes Tier erjagt, mal nur Gräser und Beeren - beim Tier vollgefressen, überwiegend ständig hungrig -achte mal darauf: wenn du superaufmerksam bist beim Essen, bist du oft nach ein paar Bissen schon satt, egal, ob es Suppe, Salat oder Carbonara ist - wenn du dann aufhörst, hast du nach 30 Minuten wieder Hunger - ziemlich unpraktisch, oder? = „dein Körper sagt dir genau, wie viel du essen sollst (je nach Lebensmittel)“ ist eine Illusion WANN du essen sollst -wie soll der Körper das wissen? Wie oben gesagt, entsteht Hungergefühl 1 h nachdem die Nahrung den Magen verlässt -sinnliche andere Hungerarten (Augen, Nasen, Ohrenhunger etc.) -emotionaler Hunger (wenn du das nicht bewusst übst, ist er kaum von körperlichem Hunger zu unterscheiden) -oder simple Dinge wie: ich dachte, ich habe Megahunger, habe noch 30 Minuten weitergearbeitet und der Hunger war weg -oder: ich hatte Hunger, bin noch schnell laufen gegangen und der Hunger war weg Wie sollst du dich, was den Zeitpunkt des Essens angeht, auf deinen Körper verlassen können? Das führt vermutlich dazu, dass du viel häufiger isst, als eigentlich nötig wäre (und als du es mit deiner Vernunft steuern würdest) warum auch nicht, schließlich hast du ja die „unbedingte Erlaubnis zu essen“ = Genau das („ich darf ja“ gepaart mit „mein Körper sagt mir, dass ich essen soll“) führt eben dazu, dass du (nach einer ersten (evtl. Abnehm-) Erfolgs-Phase) mit intuitivem Essen zunimmst UND dich selbst danach, wenn du kapiert hast, dass intuitiv essen nicht funktioniert, noch den Glaubenssatz mit dir rumträgst: „Ich muss meinen Hunger honorieren, sonst bekomme ich später einen Heißhungeranfall / nehme ich noch mehr zu, weil mein Körper im Hungermodus ist.“) 😤😤😤😤😤😤😤😤😤 Warum es generell keine gute Idee ist, den Bock zum Gärtner, äh den Körper zum Entscheider zu machen deine Mechanismen (= Essen als Kompensationsstratetegie) sind IMMER stärker als die Signale deines Körpers: Gedanken Gefühle Gewohnheiten sind stärker als Hunger- und Sättigungsgefühl überleg mal: du sitzt beim Abendessen nach einem anstrengenden Tag es gibt ein Gläschen Wein… eigentlich spürst du nach einer halben Portion Tortellini in Sahnesoße, dass du satt bist, … aber isst dennoch weiter wie könnte dein Körper dich davon abhalten, wenn Teile deines Verstandes, deine Gefühle und deine Gewohnheiten dich zum Essen drängen? Idee / Antwort des intuitiven Essens: dauert eine Weile, aber wenn du erst einmal lange genug Hunger und Sättigung honoriert (und gleichzeitig am eE gearbeitet) hast, WILLST du gar nicht weiteressen Ich glaube: dein Denken, deine Glaubenssätze sind so mächtig, dass sie alle Körpersignale (und relativ neuen "Gewohnheiten") leicht überschreiben Wenn du überzeugt bist: ich brauche viel Essen! dann wirst du nicht nach 5 Tortellini aufhören, dann wirst du weiteressen, egal ob du satt bist oder nicht Fazit keine gute Idee, den Körper als Richtpunkt zu nehmen und sich beim Essen nur auf ihn zu verlassen stattdessen: beim Stärksten und Mächtigsten anfangen, das der Mensch hat: sein Verstand, sein Denken damit kannst du: eine Meta-Perspektive einnehmen und beobachten, … -was du denkst, WAS du fühlst, was du essen willst, welche Gewohnheiten zu haben willst usw. -dir überlegen, ob du damit zufrieden bist und WIE du es stattdessen haben willst (theoretisch) -einen Plan erstellen, WIE du das umsetzten kannst (praktisch)
Willst du Heißhunger, Essdrang und Fressattacken loswerden und die Kontrolle über dein Essverhalten zurückgewinnen?