„Ich muss aufpassen, was ich esse.“ Sagt meine Oma. Sagt meine Mutter. Sage ich.
Sagst auch du?
Woran merkst du, dass du aufpassen musst mit dem Essen? Stimmt das überhaupt? Kannst du etwas daran ändern, und wenn ja, wie?
All das erfährst du in dieser neuen Folge des Schlanke-Gedanken-Podcasts!
Links und Infos zur Episode
Lese- und Hörempfehlungen
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- Sahara Rose Ketabi, Einfach Ayurveda. Mit Leichtigkeit zu Gesundheit und Glück*
Transkript / Stichworte
„Ich muss aufpassen, was ich esse.“ Das ist so ein Spruch - den kenne ich von meiner Oma, von meiner Mutter und auch von mir selbst. Also eigentlich von allen in meiner Familie. Zumindest von den weiblichen Familienmitgliedern. Vielleicht kennst du das auch, diesen Eindruck, dass du aufpassen musst, was du isst. Dass du nicht alles essen kannst, worauf du Lust hast. Lass mich in einem ersten Schritt einmal erklären, was ich eigentlich damit meine und worin sich das äußert. Das Aufpassen. Zum einen äußert sich das in einem schwankenden Gewicht. Hast du vielleicht ein Gewicht, im oberen Normalgewichtsbereich, vielleicht an der Grenze zum Übergewicht. Das bedeutet, dass wenn du zum Beispiel 1,70 Meter groß bist, du dann um die 70 Kilo wiegst, wenn du 1,80 Meter groß bist wie du, so um die 80 Kilo, vielleicht auch 78, vielleicht 82, vielleicht natürlich auch mehr. Aber du hältst dein Gewicht nicht. Es kommt immer wieder vor, so phasenweise, dass du 2, 3, 4 Kilo zunimmst und das dann phasenweise auch wieder abnimmst. Vielleicht im Sommer, wenn du dich mehr bewegst. Dennoch kommt das Gewicht immer irgendwie zurück und du hast eben das Gefühl, dass du aufpassen musst, was du isst, damit du eben dieses Gewicht, das ja eigentlich schon höher ist als das deiner Freundin zum Beispiel, halten kannst - und das, obwohl du dich gar nicht ungesund ernährst und auch nicht übermäßig viel isst. Die meisten Personen, die du kennst, essen mehr Süßigkeiten als du. Du ernährst dich womöglich gesund, isst gar nicht so viele Süßigkeiten, achtest darauf, dich ausgewogen zu ernähren. Und trotzdem sind die anderen eben diejenigen, die nicht so aufpassen müssen. Mit „den anderen“ meine ich zum Beispiel diese dünnen Freundinnen, die ich auch hatte, Grüße gehen raus an die Betroffenen, die diesen Podcast vermutlich nicht hören, die einfach vergessen zu essen. Ich habe eine Freundin, die ich vor ein paar Jahren echt ausgequetscht habe: Wie ernährst du dich? Wie machst du das? Und sie: „Ja, ich esse zum Frühstück einfach eine Riesenportion Haferflocken und dann esse ich bis zum Abend erstmal nichts.“ Ich habe dann versucht, das nachzumachen und du kannst dir vorstellen, was passiert ist. Ich hatte nach zwei Stunden schon wieder Hunger oder Appetit oder was auch immer. Und habe mich gefragt: Wie macht sie das nur, dass sie nur Haferflocken isst, manchmal sogar ohne Milch, nur mit Wasser. Woran liegt das? Was sind die Ursachen dafür, dass du scheinbar aufpassen muss mit dem, was du isst? Ich war eine Zeit lang tatsächlich der Überzeugung, dass alle Körper im Grunde genommen gleich sind und jeder die gleiche Statur haben kann. Es kommt eben nur darauf an, wie man sich ernährt, wie viel man sich bewegt, wie viel Sport man macht usw. In einer ganz in einer gewissen Weise stimmt das auch. Denn dieser breite Knochenbau. Von dem du hast das, von dem du denkst, dass du den vielleicht hast, der sieht gar nicht mehr so breit aus, wenn du zum Beispiel zehn Kilo abnimmst, wenn du jetzt 71 groß bist und du wirkst 70 Kilo und du würdest zehn Kilo abnehmen und dann nur noch 60 Kilo wiegen, dann würdest du auf einmal viel, viel schmaler aussehen und zarter aussehen und gar nicht mehr so anscheinend von Natur aus üppig. Und deswegen stimmt es auch in gewisser Weise, dass alle Körper irgendwie ähnlich sind. Aber, und das ist wichtig, gibt es dennoch gewisse Typen, bestimmte Tendenzen. Und das ist wie ein Spektrum, mit unserer Persönlichkeit ist es auch so Da gibt es verschiedene Züge von Persönlichkeit und die sind alle auf einem Spektrum angeordnet, zum Beispiel introvertiert und extrovertiert. Und da ist es so, dass auch sehr introvertierte Personen auch zu einem gewissen Teil extrovertiert sind bzw die Fähigkeit oder das Potenzial haben, extrovertiert zu sein. Also es ist ein Spektrum. Man ist nie A oder B, sondern man ist immer irgendwo dazwischen und hat Anteile von allem. Jeder Mensch ist einerseits einzigartig und lässt sich andererseits in gewisse Schubladen stecken. Im Ayurveda gibt es bestimmte Schubladen, die ich jetzt mal herausziehen möchte. (…) Die Kräfte, die in der Natur herrschen, herrschen eben auch in unserem Körper, in unserem System, in allen kleinen Systemen, die, aus denen unser Körper besteht. Das ist unglaublich faszinierend und klug, ein tolles System. Ich werde hier nur sehr verknappt darauf eingehen, denn ich bin keine Ayurveda-Expertin. Im Ayurveda gibt es drei Typen, die Doshas. Es gibt Vata, Pitta und Kapha. Vata, das sind diese schmal gebauten, eher mageren Menschen, die vergessen zu essen, denen es schwerfällt, überhaupt zuzunehmen, die wenig Appetit haben, schnell satt sind, scheinbar nie zunehmen und auch scheinbar ständig Süßes essen oder essen können. Das nächste Dosha, Pitta, wird vom Element Feuer beherrscht. Das sind Menschen, die sehr schnell Muskeln aufbauen, die superviel Energie haben, die gut verbrennen. Feuer, die haben schnellen Stoffwechsel. Also in dem Sinne Stoffwechsel, dass sie die Nahrung schnell verdauen. Sie haben eine sehr, sehr gute Verdauung und Pitta-Typen essen gerne viel und vertragen auch in der Regel alle mögliche Art von Nahrung, wenn es nicht zu scharf ist und verbrennen das eben schnell. Das dritte Dosha ist Kapha. Kapha-Typen sind am stabilsten gebaut von allen, haben auch die beste Ausdauer, aber sie sind eher aufbauend, also nehmen schnell an Gewebe zu langsam, haben auch eine langsame Verdauung. Kapha-Typen nehmen schnell zu und eher schwer ab. Sie neigen zu emotionalem Essen und essen am liebsten von allen Doshas, brauchen aber von allen Typen am wenigsten Nahrung. Ich glaube, sowohl Oma, Mama als auch ich, wir sind alle Kaphas. Natürlich ist es ein bisschen schade, dass gerade der Typ, der am liebsten isst und das am meisten genießt, am wenigsten Essen braucht. Du kannst es ja auch gerne mal auf dich übertragen oder auf die Menschen, die du kennst. Schau mal, ob das für dich Sinn macht. Kann sein, dass du das auch nicht so leicht zu akzeptieren findest und dann gleich so was denkst. Aber alle Menschen brauchen ja gleich viel Essen. Aber das ist nicht so, der menschliche Organismus ist viel komplexer, als wir denken. Und ich glaube nicht, dass alle gleich viel brauchen. Ja, aber die Frage ist ja jetzt Was machst du denn jetzt eigentlich damit? Kannst du etwas dagegen tun? Gegen dieses Problem des Aufpassen, also dass du immer aufpassen muss, was du isst? Das willst du ja wahrscheinlich nicht. Du willst vermutlich einfach essen, was dir schmeckt. Einfach Ja nicht mehr so viel Gedanken daran verschwenden und trotzdem dein dein Idealgewicht im Idealfall erreichen und langfristig halten, ohne dass irgendwas dafür tun musst. Ohne dass du eben aufpassen musst, was du isst. Geht das? Und wenn ja, wie? Es ist eine Entscheidung, die du triffst. Grundsätzlich würde ich sagen, dass das phasenweise durchaus erreicht werden kann, wenn du wirklich gerade auch im Außen, in deinem ganzen Leben in deiner Balance bist. Wenn die Lebensbereiche alles stimmen, dann kann es durchaus sein, dass du in einem Gleichgewicht bist, wo du eben nicht aufpasst, was du isst, sonderneinfach mühelos dein Gewicht hältst und Essen gar nicht brauchst. Aber wenn du zu den Menschen gehörst, die zu emotionalem Essen neigen und die Essen sehr genießen, also diese Kapha-Typen, ob du jetzt von Ayurveda etwas hältst oder nicht, wir können das auch anders nennen, aber wenn du diesen Podcast hörst, dann gehörst du wahrscheinlich zu Menschen, die zu emotionalem Essen neigen und auch gleichzeitig Essen mehr genießen als andere. Dann wird es so sein, dass das in Phasen, wo es schwieriger ist, immer mal wieder zurückkommt, wo du dann doch wieder zur Schokolade greifst, wo du zwischendurch snackst, wo du im Stehen isst, du, wo du isst, obwohl du eigentlich gar keinen körperlichen Hunger hast. Und dann kommt natürlich wieder dieses „Ich muss aufpassen, was ich esse, weil sonst nehme ich zu“. Und an dieser Stelle darfst du eine Entscheidung treffen, was du denn eigentlich willst. Da kannst du dich entscheiden. Möchtest du ein entspanntes Essverhalten haben? Entspannt in dem Sinne, dass du überhaupt nie darauf achtest, was du isst, sondern einfach machst, worauf du Lust hast. Essen genießt, dich überhaupt nicht einschränkst. Oder möchtest du dein Wohlfühlgewicht erreichen und auch halten? Das ist eine Entscheidung, die du treffen kannst. Und wenn du die Entscheidung triffst, dafür, dass du dich wohlfühlst in deinem Körper mit einem niedrigeren Gewicht, dann erfordert es Arbeit, bestimmte Gedanken zu bearbeiten und aufzulösen, die dann womöglich kommen. Eben gerade weil du zu diesem emotionalem Essen neigst und weil du Essen womöglich lieber hast als andere, denen das einfach nicht so wichtig ist. Was passiert nämlich, wenn du anfängst, weniger zu essen, dir keinen Nachschlag zu nehmen, nicht mehr zu snacken, vielleicht ein kleineres Abendessen einzunehmen, ein kleineres Frühstück zu essen, deine größte Mahlzeit mittags zu dir zu nehmen, ohne dann zwischendurch zu snacken? Dann rattert dein Denken wahrscheinlich los wie verrückt und spuckt dir tausende von Glaubenssätzen aus, von denen du überzeugt bist. Solche Sachen wie: Ich brauche das, aber ich kann nicht ohne. Ich will das! Wieso nimmt man mir das weg? Wieso nehme ich mir das weg? Ich will mich nicht einschränken. Ich brauche das jetzt. Aber ich kann da jetzt nicht durch, ohne Schokolade zu essen. Ich habe gerade eine schwierige Phase. Dann gerätst du schnell in so ein Mangeldenken, dass du nur siehst, was du dir wegnimmst und nicht hast und was du eigentlich lieber möchtest. Und siehst du dieses, was du nicht darfst und das ist ja bringt dich schnell in so einen Teufelskreis von von Mangeldenken, von Verzicht und Verbotsdenken. Und dann fokussierst du dich immer auf auf das, was du nicht haben kannst und denkst gar nicht daran, warum du das eigentlich machst. Dass du diese Entscheidung getroffen hast für dein Wohlfühlgewicht, das du ja eigentlich haben möchtest, für die Leichtigkeit, die du dann in deinem Körper spürst. Für die schnellere Bewegung, die du dann hast, warum auch immer du das möchtest. Überleg dir das auch mal gerne, warum du das eigentlich möchtest. Also wenn du jetzt 1,70 Meter groß bist und 70, 75 Kilo wiegst, warum möchtest du denn dann abnehmen? Wie gesagt, das ist eine Entscheidung. Du kannst dich auch mit dem zufrieden geben, wie viel du wiegst, was für ein Typ du bist, dass du eben ein bisschen schwerer bist, dass du beim Essen aufpassen musst und wenn du nicht aufpasst, dass du dann zunimmt und das ist okay für dich, das ist auch absolut gut, wenn du diese Entscheidung triffst. Niemand muss Modelmaße haben, niemand muss im mittleren und unteren Normalgewicht sein. Das ist überhaupt nicht nötig. Es geht darum, was du willst und wofür du dich entscheidest. Was kannst du jetzt tun, wenn du nicht mehr aufpassen willst, was du isst? Zum einen darfst du dich natürlich mit deinem Denken auseinandersetzen. Ich hatte das ja vorhin angesprochen, dass wenn du dich dann einschränkst und auf Essen verzichtest oder diese Mahlzeiten Struktur zum Beispiel etabliert, die ich empfehle, dann ja, kommt eben diese ganzen Gedanken, dann kommst du schnell in so einen Kampf rein, in diesen Teufelskreis, was ich eben sagte. Und da darfst du dich erst einmal mit auseinandersetzen. Das ist im Grunde genommen dasselbe, was du tust, wenn du dich mit emotionalem Essen beschäftigst, wenn du versuchst, deinen Heißhunger aufzulösen und deine Fressattacken. Dann gibt es verschiedene Puzzleteile, mit denen du dich beschäftigen darfst. Eben die Auseinandersetzung mit deinen Gedanken. Wie gehst du mit Gedanken um, mit unangenehmen Gedanken? Wie negativ sind eigentlich deine Gedanken? Bist du eher immer im Mangel oder bist du eher in der Fülle? Worauf richtest du deine Aufmerksamkeit? Welche Glaubenssätze hast du? Was denkst du über dich, über dein Essverhalten? Welches Essen tut dir gut, was brauchst du, wie viel brauchst du, was glaubst du über dich und dein Gewicht, deine Figur vielleicht auch in Verbindung mit deinem Selbstwert. Wie definierst du dich, über dein Aussehen? Dann darfst du dich natürlich auch mit emotionalem Essverhalten beschäftigen. Wann isst du aus emotionalen Gründen? Warum machst du das? Was ist der Auslöser? Gibt es da Muster? Gibt es Zeiten? Gibt es bestimmte Dinge, die du dann isst? Dann dein Selbstverhältnis. Wie sprichst du mit dir? Wie gehst du mit dir um? Bist du dir eine Freundin oder behandelst du dich schlecht? Machst du dir ständig Druck, Versuchst du, dich zu disziplinieren? Also das hat auch wiederum mit diesem Mangeldenken zu tun. Dann dein Körper. Wie gut spürst du deinen Körper? Bist du nur in deinem Kopf und läufst deinen Gedanken hinterher? Oder bist du auch in deinem Körper anwesend und mit ihm verbunden? Wie sehr bist du im Hier und Jetzt, im jetzigen Moment? Wie sehr kannst du den Moment genießen, die Gegenwart und wie sehr sind deine Bedürfnisse erfüllt? Welche Bedürfnisse hast du eigentlich? Was ist dir wichtig in deinem Leben? Wie sieht es aus mit dem Stress, den du hast? Hast du einen stressigen Alltag? Wie erfüllt bist du in deinem Job, in deiner Familie, in deiner Beziehung, mit deiner Gesundheit, deiner finanziellen Situation? Wie sieht es da aus? Und schließlich auch Gewohnheiten? Welche Ernährungsgewohnheiten hast du? Passen die zu deinem Typ? Vielleicht isst du zu süß, zu fettig, zu viel, zu unregelmäßig, ungünstig kombiniert? All diese Punkte ergeben ein Gesamtpaket, das du dir immer wieder anschauen darfst, wenn du das Gefühl hast, dass du immer darauf achten musst, was du isst, weil du sonst scheinbar von selbst zunimmst. Hinter diesem „Ich muss darauf achten, was ich esse“ steht eigentlich ein Gesamtkonzept von „Du ist aus Gründen, die nichts mit körperlichem Hunger zu tun haben“. Und welche Gründe das sind, das habe ich gerade aufgezählt: emotionales Essen, Druck durch Gedanken, Glaubenssätze, Selbstverhältnis, Körper spüren, im Hier und Jetzt Sein, Bedürfnisse, Gewohnheiten usw. Hinzu kommt, dass du womöglich zu den Menschen gehörst, die gerne essen, viel Freude am Essen und an Sinnesgenüssen haben, aber weniger brauchen bzw. eher eine langsamere Verdauung haben und viel aus dem Essen rausziehen. Es kann sein, es muss aber auch nicht so sein. Du kannst natürlich auch ein anderer Typ sein. Vielleicht stimmt das auch alles gar nicht, aber es gibt da bestimmt eine Tendenz. Und wenn das bei dir der Fall ist, dann hast du eben dieses Gesamtpaket, das du dir immer wieder anschauen darfst. Wenn du eben nicht ständig darauf achten möchtest, was du isst, sondern dich lieber mit dir selbst auseinandersetzen möchtest. Und das ist nämlich die Alternative dazu. Also anstatt auf dein Essen zu schauen, ich muss aufpassen, was ich esse oder wie meine Mutter sagt, „ich verkneife mir die Süßigkeiten“. Wenn du keine Lust hast, dir Süßigkeiten zu verkneifen, dann schau doch einfach mal dahin, was dir die Süßigkeiten geben oder warum du glaubst, dass du sie brauchst und was eigentlich sonst so in deinem Leben los ist.
Willst du Heißhunger, Essdrang und Fressattacken loswerden und die Kontrolle über dein Essverhalten zurückgewinnen?