Warum du nicht schuld bist und wie du dennoch die Verantwortung für dein Gewicht übernimmst.
Links und Infos zur Episode
Erwähnte Beiträge und Podcastfolgen
- Jede:r kann schlank sein! Der Ansatz von Schlanke Gedanken
- Kann jede:r schlank sein?
- Wie dir Selbstmitgefühl hilft, dich nicht mehr zu überessen
- Selbstfürsorge statt Mangeldenken: Nicht WAS du isst, ist entscheidend, sondern WARUM!
- Ich esse zu gerne, um abzunehmen!
Stichworte / Transkript
Fat Acceptance, Body Positivity: Körpergewicht ist Schicksal, so wie die Körpergröße In Wirklichkeit sind aber viele überzeugt: Das ist meine Schuld, hängt allein von mir ab Thema dieser Folge: 1. Ist Gewicht vorbestimmt oder hängt es von dir ab? 2. Was bedeutet „hängt von mir ab“ eigentlich? 3. Wie kannst du dein Gewicht beeinflussen, ändern? 1) Gewicht = Schicksal? Ein bestimmter Rahmen ist vorgegeben: genetische und epigenetische Faktoren bestimmen, ob du eher am schmalen oder eher am breiten Rand angesiedelt bist Dazu gehören: -Knochenbau (Asiatinnen vs. Afrikanerinnen) -Statur (obwohl diese mit 10 kg weniger überraschend schmaler aussehen kann) -Stoffwechsel (werden Kohlenhydrate oder Eiweiße schnell verstoffwechselt) -Hungergefühl, Freude an Essen -Neigung zu emotionalem Essen Aber in diesem Rahmen bist du frei Dein Gewicht ist Ausdruck dessen, was du isst Du entscheidest, was du isst, wie viel du isst, wie du isst und vor allem: WARUM du isst 2) Mein Gewicht ist meine Schuld! (?) Was bedeutet das eigentlich? ist meine Schuld = hängt von mir ab nicht nur das Gewicht, sondern alles, was damit einhergeht: -Erkrankungen, körperliche Anfälligkeiten -Tätigkeiten, die schwerer fallen -psychische Faktoren Meine Schuld = Du machst dich deswegen fertig Und denkst, dass andere dich genauso bewerten = falsche Haltung: Mehr Strenge, mehr Willenskraft, mehr Disziplin, mehr Druck führen zu "Erfolg" (Abnehmen) Und: So, wie du BIST, ist nicht richtig - macht dich dick Statt zu denken: Das, was du TUST, ist nicht richtig Aus Selbstkritik (ich BIN nicht richtig) entsteht Scham du schämst dich dafür, wie du bist = Teufelskreis Anmerkung: Was andere denken, kannst du nicht beeinflussen Gib diesen Gedanken (etwa, dass jemand über dich denkt: „kein Wunder, dass sie wieder krank ist, so dick, wie sie ist") keine Macht, identifiziere dich nicht mit ihnen Fokussiere dich lieber auf dich selbst „Schuld“: unpassendes Wort, weil es eine moralische Wertung enthält (Gewicht x ist schlecht, zu verurteilen) besser, weil neutral: Verantwortung Du bist verantwortlich für dein Gewicht alles, was du tust (und nicht tust), trägt dazu bei, wie du dich fühlst, wie dein Energielevel ist und in einem gewissen Maße auch, wie dein Körper aussieht. Wie kannst du diese Verantwortung für dich nutzen? Wie kannst du so handeln, dass es zu deinen Werten passt? (Das ist die Übersetzung von "Wie schaffst du es, langfristig abzunehmen und dein Gewicht zu halten?" in die Sprache der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)) 3) Wie kannst du dein Gewicht verändern? = die Verantwortung dafür übernehmen Nicht durch: -Schuld -Selbstanklage -Druck, Strenge, Disziplin, Zusammenreißen -Universalrezept: „mehr bewegen, weniger essen“ Sondern: -Ursachen erforschen: Warum isst du? Kompensierst du etwas mit Essen? Wenn ja, was? (Menschen, die ein Thema mit ihrem Gewicht haben, essen nie nur, „weil es so gut schmeckt“ - siehe Podcastfolge 37) -Eine Ursache, die du nicht erforschen musst, weil sie bei jedem der Fall ist: Dein Verhältnis zu dir selbst. Zu viel Strenge, Harschheit, Unnachgiebigkeit. Zu wenig Mitgefühl, Verständnis, Fürsorge, Nachsicht. -Dann kannst du dich mit deiner Ernährung auseinandersetzen: was isst du, welche Mengen, wann? Und wie würdest du dich gern ernähren? -Hunger: Um abzunehmen, musst du Hunger aushalten lernen. Nicht so, dass du fast verhungerst, aber so, dass du dir nicht bei jedem kleinen Magengrummeln sofort etwas in den Mund stecken musst. Schau in deine Kindheit: Wurde dir Essen verboten? Was bedeutete Essen für dich? (dieser Punkt hängt eng mit dem ersten zusammen: wenn du isst, um mit Gefühlen klarzukommen und um Müdigkeit und Erschöpfung wegzudrücken, kannst du Hunger schlecht ertragen)