Du isst einfach zu gerne? Und schaffst es nur mit Ach und Krach, dein Gewicht zu halten?
In dieser Folge erfährst du, was du tun kannst, wenn die Freude am Essen stärker ist als dein Wille, abzunehmen.
„Die Freude am Essen ist stärker als mein Wille, Gewicht zu verlieren. Aber ich möchte wirklich abnehmen. Ich bin frustriert. Was kann ich tun?
Ich habe das Gefühl, dass ich süchtig bin. Ich habe immer das Gefühl, dass ich Essen in meiner Nähe brauche (ständiger Snacker). Wenn es nicht in meiner Nähe ist, habe ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich habe sehr wenig Selbstkontrolle, so dass Mäßigung bei mir nicht funktioniert.
Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass die „Bequemlichkeit“, die „Abhängigkeit“ und der „Genuss“, die das Essen für mich mit sich bringt, größer sind als mein Wille, konsequent abzunehmen, obwohl ich schon seit Jahren abnehmen wollte und fast mein ganzes Leben lang abgenommen habe. Der Dopaminschub, den ich bekomme, wenn ich zum Beispiel etwas Süßes esse, wirkt sich körperlich auf mich aus, und ich habe das Gefühl, dass ich dadurch eine Abhängigkeit vom Essen bekommen habe.
Ich trainiere mindestens 4 Tage pro Woche, um meine Fressattacken zu bekämpfen, aber selbst das wird langsam lästig. Ich habe Angst, dass ich irgendwann den Willen verliere, ganz gesund zu werden, und dass mein Gewicht in die Höhe schießen wird.
Ich schätze, meine Frage ist, was hat euch dazu gebracht, den Weg des Abnehmens als erstrebenswerter anzusehen als die angenehmen Effekte / Gefühle, die das Essen euch gibt?“
1. Essen = Sucht?
Ich habe das Gefühl, dass ich süchtig bin. Ich habe immer das Gefühl, dass ich Essen in meiner Nähe brauche (ständiger Snacker). Wenn es nicht in meiner Nähe ist, habe ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt.
Abängigkeit von Essen / süchtig nach Essen?
- an Essen kann man sich gewöhnen, aber „süchtig“ ist zu stark
- was steht hinter dem Gefühl von Sucht, Abhängigkeit?
Bedürfnisse werden mithilfe von Essen erfüllt:
- emotionale Bedürfnisse (Trauer, Wut, Angst, … empfinden = emotionales Essen)
- körperliche Bedürfnisse (Stress, Müdigkeit, Entspannung, Bewegung….)
= Bedürfnisse tarnen sich als Essdrang
= daher die scheinbare Unbedingtheit, das Gefühl „ich brauche das jetzt unbedingt“
2. Keine Selbstkontrolle = Überessen?
Ich habe sehr wenig Selbstkontrolle, so dass Mäßigung bei mir nicht funktioniert.
Das hat mit Selbstkontrolle, Willenskraft und Disziplin nichts zu tun.
Du unterdrückst deine Gefühle und Bedürfnisse und kompensierst den Mangel mit Essen.
Um in besseren Kontakt mit deinen Gefühlen und Bedürfnissen zu kommen, darfst du im Gegenteil Kontrolle und Strenge loslassen, weicher und nachsichtiger mit dir werden.
Wie willst du sonst spüren, was du (wirklich) brauchst?
Siehe neuester Blogartikel: Abnehmen ohne Disziplin: Warum Disziplin beim Abnehmen schadet und was du stattdessen brauchst
Mäßigung kann erst gelingen, wenn du nicht mehr wie ferngesteuert alle Bedürfnisse mit Essen befriedigst.
Mäßigung ist eh ein schreckliches Wort, klingt so von-oben-herab-christlich.
Wobei ich dir mit Schlanke Gedanken helfen will:
- Die Kontrolle über deine Ernährung wiederzubekommen
- Essen nicht mehr als Ersatz zu gebrauchen
- Dich so zu ernähren, wie du willst (wie du es gut findest, wie es zu deinen Zielen passt)
3. Genuss durch Essen ist größer als mein Wunsch, abzunehmen?
Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass die „Bequemlichkeit“, die „Abhängigkeit“ und der „Genuss“, die das Essen für mich mit sich bringt, größer sind als mein Wille, konsequent abzunehmen, obwohl ich schon seit Jahren abnehmen wollte und fast mein ganzes Leben lang abgenommen habe. Der Dopaminschub, den ich bekomme, wenn ich zum Beispiel etwas Süßes esse, wirkt sich körperlich auf mich aus, und ich habe das Gefühl, dass ich dadurch eine Abhängigkeit vom Essen bekommen habe.
„Ich esse nicht aus emotionalen Gründen. Ich esse, weil es so gut “ (Ex-Freund)
Der gute Geschmack ist zu 95 % eine Ausrede.
Achte mal darauf, wie gut Essen noch schmeckt, wenn du schon 2 Portionen gegessen hast und total satt bist. Nach einer Tafel Schokolade schmeckt das 17. Stück kaum noch nach irgendwas.
„Ganzes Leben lang abgenommen“ deutet darauf hin, dass du früh gelernt hast, Essen zu missbrauchen. Wahrscheinlich hast du dadurch zugenommen und musstest schon als Kind Diäten machen.
Schrecklich!
Übergewichtige Kinder brauchen Aufmerksamkeit, Spiegelung ihrer Gefühle und Zuwendung, keine Diät.
4. Angst loszulassen – Gewicht explodiert
Ich trainiere mindestens 4 Tage pro Woche, um meine Fressattacken zu bekämpfen, aber selbst das wird langsam lästig. Ich habe Angst, dass ich irgendwann den Willen verliere, ganz gesund zu werden, und dass mein Gewicht in die Höhe schießen wird.
Du versuchst, mit Zusammenreißen und Sport gegenzusteuern. Hast aber zu Recht das Gefühl, dass alles zusammenbricht, sobald du damit aufhörst.
Das hängt damit zusammen, dass du nicht gegen den Kern deines Problems (Essen als Kompensation) ansteuerst, sondern nur gegen die sichtbare Folge (Essdrang, Überessen, Essanfälle).
5. Genuss durch Essen reduzieren, um abzunehmen?
Ich schätze, meine Frage ist, was hat euch dazu gebracht, den Weg des Abnehmens als erstrebenswerter anzusehen als die angenehmen Effekte / Gefühle, die das Essen euch gibt?
Das erinnert mich an den Spruch von Kate Moss: „Nichts schmeckt so gut wie das Gefühl, schlank zu sein“. Die Fragestellerin will scheinbar in diesen Zustand kommen.
Ich habe nichts gegen den Spruch (solange er nicht benutzt wird, um gar nichts mehr zu essen = Anorexie), es ist ok, sich gegen Essen (oder eine bestimmte Art von Essen) zu entscheiden, um eine bestimmte Figur zu halten oder zu bekommen.
Niemand wird oder bleibt schlank, wenn er:sie immer alles isst, was er:sie will.
Aber hier geht es nicht darum, lieber abnehmen zu wollen als essen zu wollen.
Die Gründe, um zu essen, sind im Falle des emotionalen Essens so stark, dass sie alternativlos sind.
Es wird niemals reichen, einfach ein „ich ziehe es vor, schlank zu sein“ dagegen zu stellen.
Wenn du über deine Bedürfnisse hinweggehst, den ganzen Tag unter Druck stehst, dich innerlich fertig machst, deine Trauer, Wut, Verzweiflung nicht spürst, wird der Essdrang riesig sein.
Dagegen kommt kein Visionboard mit schlanken Fotos von dir jemals an.
Darum:
- Kümmere dich um dich!
- Kontakt zu Gefühlen und Bedürfnissen
- Leben „naisgeil“ machen (Hemschemeier)
- Druck und Strenge rausnehmen
- Selbstmitgefühl, gutes Verhältnis zu dir selbst