Heute beantworte ich wieder die Frage einer Hörerin. Inga bekommt immer Hunger, wenn sie ihr Kind ins Bett gebracht hat. Was steckt hinter ihrem Essverhalten und was kann sie dagegen tun?
Frage von Inga: „Immer, wenn ich mein Kind ins Bett gebracht habe, bekomme ich Hunger!“
Liebe Marion, ich höre dich jetzt schon durch mehrere Stadien deines Podcasttums :) angefangen mit den Folgen zur intuitiven Ernährung bis zum Schlanke Gedanken Podcast. Ich bin, so wie, du erst vom intuitiven Essen angetan gewesen und fand die Freiheit, dass Snacks auf einmal wochenlang ungesehen im Regal stehen super, habe aber auch gemerkt, dass das intuitive Essen mein Problem nicht löst. Ich bin so dankbar für deine Podcasts :) Immer, wenn ich mein Kind ins Bett gebracht habe, bekomme ich Hunger X) Ich bin laut BMI mit 88 kg und 177 leicht übergewichtig, man sieht es mir aber nicht an. Ich habe keinen ersichtlichen Bauch oÄ. Dennoch bin ich damit nicht zufrieden. Nach der Geburt meines Sohns (2,5) bin ich einfach bei 88 kg (statt 78 kg) stehengeblieben +- 2 kg. Ich kann zwar kurzzeitig mal 1-2 kg abnehmen aber irgendwie lande ich immer wieder bei 88 kg. Das frustriert mich und daher habe ich auch dank deines Podcasts mal genauer hingesehen. Mich tagsüber an nahrhafte und bunte Nahrung zu „halten“ und nicht zu snacken, weil ich mich gut satt esse, fällt mir relativ leicht. Ich kann den Alltag mit meinem Sohn so gestalten, dass ich auch einen erfüllten Tag habe (meistens) und gar nicht das Gefühl habe, dazwischen etwas mit Essen zu füllen. Mein Problem ist, dass ich fast immer, wenn ich meinen Sohn ins Bett gelegt habe, wieder Hunger bekomme. Und dann stehe ich vorm Kühlschrank oder sitze auf der Couch und esse gemütlich und in Ruhe was. Das kompensiere ich damit, dass ich für nicht so kalorienreiche Snacks sorge, aber letztendlich esse ich, um mir damit was zu gönnen und was für mich alleine zu habe (oder so). Was sind denn konkrete Strategien, die man als Mama anwenden kann? Die du als Mama evtl anwendest? Ich überlege, ein Coaching bei dir zu buchen :) Liebe Grüße Inga
Meine Antwort: Was kannst du tun, wenn du anfängst zu essen, wenn die Kinder im Bett sind?
Zunächst fasse ich deine Situation zusammen: Du möchtest gerne 10 kg abnehmen (von 88 kg auf 78 kg). Tagsüber hältst du dich an einen ausgewogenen und gesunden Ernährungsstil, verzichtest auf Snacks und isst dich „gut satt“. Die Herausforderung beginnt jedoch, sobald dein Sohn im Bett ist. Ein unerklärlicher Hunger überfällt dich, und du gönnst dir in Ruhe kalorienarme Snacks – nicht aus körperlichem Bedarf, sondern scheinbar als eine Art Kompensation.
Lass uns einmal genau hinschauen, warum dieser Hunger auftritt, wenn dein Kind im Bett ist und welche Strategien es gibt, um den Automatismus von „wenn ich mein Kind ins Bett gebracht habe, fange ich an zu essen“ aufzubrechen.
Analyse und Lösungsansätze
1. Ist es körperlicher Hunger?
In einem ersten Schritt ist es wichtig, auszuschließen, dass du aus körperlichem Hunger heraus isst, nachdem du dein Kind ins Bett gebracht hast.
Daher schlage ich vor, dass du deinen Kalorienbedarf genauer betrachtest und deine Energieaufnahme für 1-3 Wochen trackst. So kannst du feststellen, ob der Hunger nach dem Zubettbringen rein körperlicher Natur ist oder nicht.
Die Tatsache, dass es sich um kalorienarme Snacks handelt und du das Essen als Kompensation empfindest, legt nahe, dass es sich um emotionalen Hunger handelt.
2. Welche Bedürfnisse stehen hinter deinem Essverhalten?
Wenn du ausgeschlossen hast, dass du aus körperlichem Hunger isst, wenn du dein Kind ins Bett gebracht hast, schau genauer hin.
In deiner Nachricht sind mir folgende Schlüsselwörter aufgefallen: gemütlich und in Ruhe, gönnen, für dich alleine haben.
Meine Vermutung ist, dass es tagsüber an Gemütlichkeit und Ruhe für dich selbst mangelt. Vielleicht fehlt dir der Leerlauf, die Entspannung oder die Zeit nur für dich, wo du nicht nur Mama bist.
Der Hunger nach dem Zubettbringen deines Sohnes könnte daher ein Signal dafür sein, dass du mehr als nur physische Sättigung suchst. Es könnte auf unerfüllte emotionale Bedürfnisse hinweisen, die es im nächsten Schritt gilt, zu verstehen und zu erfüllen.
3. Wie geht es dir eigentlich?
Spür in dich hinein. Wie geht es dir eigentlich? Wie fühlst du dich?
Arbeitest du von zuhause aus? Wie viel Austausch mit anderen Menschen hast du? Bist du einsam?
Das Alter von zweieinhalb Jahren ist bekanntlich herausfordernd – dein Sohn will alles, ist gefühlsstark, aber noch kein richtiger Gesprächspartner.
Um nicht mehr (aus emotionalen Gründen) zu essen, wenn dein Kind im Bett isst, ist es wichtig, dass du dir deiner Situation, deiner Gedanken und wie du mit ihnen umgehst, bewusst wirst.
Wie ist dein Zugang zu deinen Gefühlen und zu deinem Körper?
Hast du Achtsamkeitsroutinen oder feste Zeiten für Sport und Bewegung?
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