Du versuchst seit Jahren abzunehmen, aber es klappt immer nur für eine kurze Zeit? Nach jeder Diät wiegst du mehr als vorher und du fragst dich, warum du es nicht schaffst, durchzuhalten und langfristig schlank zu sein?
Das hat nichts mit mangelnder Disziplin, kaputtem Stoffwechsel oder Esssucht zu tun.
Nach 15 Jahren Essstörung und 3 Jahren scheinbar „intuitiven“ Essens habe ich verstanden, worauf es beim Essen ankommt.
Auf Schlanke Gedanken teile ich meine Erkenntnisse mit dir. Meinen Ansatz stelle ich dir in diesem Beitrag vor.
Auch als Episode 2 des Schlanke-Gedanken-Podcasts!
1. Was mache ich anders als meine naturschlanken („intuitiv“ essenden) Freund:innen?
Hör dir diesen Abschnitt als Episode 4 des Schlanke-Gedanken-Podcasts an!
Als ich noch in Russland Deutsch unterrichtete, traf ich mich abends mit Studierenden in einem Café. Einige Studentinnen teilten sich zu sechst eine Pizza und ließen zwei Stücke übrig. Ich fragte eines der Mädchen, ob es denn die Pizza nicht mehr essen wolle. Es zuckte nur mit den Schultern und sagte, dass es keinen Hunger mehr habe.
Warum lässt meine dreijährige Tochter ihr Lieblingseis stehen, um spielen zu gehen?
Warum schaufelt sich die Freundin am Gourmet-Frühstücksbuffet in der Normandie nicht mit Törtchen, Tarte und Croissants voll?
Wieso hat sich die Figur des Onkels in den letzen 25 Jahren kein Stück verändert?
Es gibt unzählige dieser Geschichten.
Was machen all diese Menschen anders als ich? Was unterscheidet mich von „Naturschlanken“?
Sie essen intuitiv!
Das war meine Erklärung. Irgendwie stimmt das auch, aber nicht ganz.
Naturschlanke essen intuitiv, in dem Sinn, dass sie aufhören zu essen, wenn sie satt sind. (Was nicht bedeutet, dass sie bei Hunger sofort essen – ein Missverständnis, das bei Menschen, die lernen wollen, intuitiv zu essen, häufig zu Gewichtszunahme führt.)
Der wahre Unterschied: Naturschlanke regulieren ihre Emotionen nicht mit Essen.
Sind sie frustriert, traurig, gestresst oder gelangweilt, rauchen sie. Trinken Alkohol. Gehen shoppen. Aber sie essen nicht.
Lisa kann essen, was sie will, sie wird nicht dick!
Was ist bei Lisa anders als bei dir?
Das will.
Nicht das kann.
Sie will nicht mehr essen. Essen gibt ihr nicht, was es dir gibt.
Glücksspiel.
Wie interessant findest du das?
Du hast Stress im Job. Deine Kinder bringen dich an deine Grenzen. Du bist ständig müde.
Eine Runde Spielothek, damit es dir besser geht?
Absurd.
Genauso absurd ist für eine naturschlanke Person die Vorstellung, ohne körperlichen Hunger zu essen.
Emotionales, oder genauer gesagt, emotionsregulierendes Essen, spielt daher eine wichtige Rolle im Ansatz von Schlanke Gedanken.
Dein Gewicht ist ein Symptom.
Dafür, dass du deinen emotionalen Hunger mit Essen zu stillen versuchst.
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung.
Mehr zum Thema emotionales Essen erfährst du hier:
Bist du eine emotionale Esserin? Mach den Test!
2. Warum drehen sich meine Gedanken nur noch ums Essen, sobald ich eine Diät mache?
Hör dir diesen Abschnitt als Episode 5 des Schlanke-Gedanken-Podcasts an!
Bist du gerade nicht auf Diät, hast du ein schlechtes Gewissen.
Ich müsste mal wieder damit* anfangen.
*Hier bitte bevorzuge Diätform einsetzen.
Dann raffst du dich auf. Zählst Kalorien. Oder Punkte. Oder lässt Brot, Nudeln und Kartoffeln weg. Isst nichts zwischen 18 und 10 Uhr.
Es klappt, du nimmst ab.
Der Preis:
Deine Gedanken drehen sich nur noch ums Essen. Beziehungsweise ums Nicht-Essen. Wann du was gegessen hast, was du wie das nächste Mal essen wirst. Darfst du gerade nichts essen, gehst du einkaufen.
Essen bekommt eine Macht über dich, die es nicht haben soll.
Du kommst zu dem Schluss:
Entweder ich nehme ab und mein Leben ist sch***, weil ich nur noch ans Essen denke.
Oder ich bleibe dick und habe meine Ruhe.
Ich verstehe, dass viele die zweite Option wählen.
Die zweite Option wird auch von der Intuitive-Ernährung-/Health-at-Every-Size-/Fat-Acceptance-Bewegung vertreten.
Die Idee:
- Diäten funktionieren nicht.
- Iss alles, was du willst.
- Sch*** auf dein Gewicht.
- Übergewicht ist nicht ungesund!
- Liebe dich, wie du bist.
Wenn dich Diskurse interessieren, schau mal in meine alten Artikel auf Frugales Glück, die sich mit diesem Thema beschäftigen:
- Diäten funktionieren nicht, mach lieber das! [5 Auswege aus dem Diät-Hamsterrad]
- Intuitiv essen, abnehmen? Warum ich nicht mehr übers Abnehmen schreibe.
- Selbstliebe als Bedingung, um abzunehmen? Mogelpackung!
Was vergessen wird:
Es gibt eine dritte Option.
Die Option heißt Entscheidung.
Wie viel Geld hast du im Monat zur Verfügung? Tausend Euro? Zweitausend?
Kaufst du dir alles, was du willst, ohne auf deinen Kontostand zu achten?
Würde ich ständig Bio-Macadamias essen, Soja Latte Macchiatos im Café schlürfen und Pizzen bestellen statt selber zu kochen, wäre ich schnell pleite.
Denke ich: „Ich darf nicht ins Café gehen und Soja Latte bestellen!“ oder „Ich muss auf die Bio-Macadamias verzichten!“?
Nö.
Ich habe mich entschieden, mein Geld für andere Dinge zu sparen.
Es fällt mir leicht, Kaffee zuhause zu trinken, günstige vegane Gerichte aus saisonalen Zutaten zu kochen und dafür regelmäßig zu verreisen.
Das ist meine Priorität.
Ich habe erst jetzt kapiert, dass es bei der Ernährung genau das gleiche ist.
Will ich schlank sein oder ständig alles Mögliche essen?
Mich in meinem Körper wohlzufühlen ist meine Priorität.
Also schränke ich mein Essen ein.
Genauso, wie ich nicht ständig Bio-Macadamias, Soja Lattes und Pizzen kaufe, esse ich diese Dinge auch nicht andauernd.
Und daran ist nichts Schlimmes. Es ist meine Entscheidung.
Was ich dafür bekomme, ist viel besser als der kurzfristige Genuss.
Warum kreisen deine Gedanken ums Essen, sobald du eine Diät machst?
- Du verknüpfst Gewinn und Verlust mit ein- und derselben Sache.
Verlust: Ich darf keine Schokolade mehr essen, wenn ich abnehmen will.
Gewinn: Aber Schokolade schmeckt sooo lecker! - Du triffst keine Entscheidung. Eine Entscheidung könnte so aussehen: Ich möchte mich in meinem Körper wohlfühlen, also esse ich weniger. Wohlfühlen ist meine Priorität.
- Du beschäftigst dich nicht mit deinem emotionalen Essen. In der Diät nimmst dir deine Kompensationsstrategie (= essen) weg, ohne etwas an die Stelle zu setzen. Das Fehlen eines angemessenen Umgangs mit Gefühlen äußert sich als Heißhunger, Volumenessen oder Fressattacken.
3. Warum nehme ich nie langfristig ab, sondern immer nur für eine kurze Zeit?
Höre diesen Abschnitt als Episode 6 des Schlanke-Gedanken-Podcasts:
Du machst eine Diät und nimmst ab. Schließlich hältst du dich nicht mehr so streng an die Vorgaben und nimmst schleichend wieder zu. Anschließend wiegst du mehr als vor der Diät.
Heißt das, dass Diäten nicht funktionieren?
Oder dass du dein Leben lang Diät halten musst, um schlank zu sein?
Weder noch.
Die Antwort habe ich teilweise schon oben gegeben. Um dauerhaft abzunehmen, darfst du dich mit deinem emotionalen Essen auseinandersetzen und Wege finden, um deinen emotionalen Hunger mit etwas anderem als mit Essen zu stillen.
Und du musst eine Entscheidung treffen. Was willst du? Unkontrolliert essen oder schlank sein?
Der dritte Schritt besteht darin, deine Entscheidung umzusetzen.
Es ist das, was du schon so oft gehört hast: Ernährungsumstellung statt Diät.
Marathon statt Sprint.
Diäten ändern nichts an deinen Gewohnheiten. Möchtest du dein Wohlfühlgewicht erreichen und langfristig halten, darfst du deine Gewohnheiten ändern.
Diäten funktionieren nicht, weil viele Menschen nach der Diät weitermachen wie vorher. Sie nehmen wieder zu und schuld ist… die Diät?
Finde eine dauerhafte Lösung, die zu dir, zu deinen Vorlieben und zu deinem Alltag passt.
Die Lösung ist so individuell wie du. Nicht für jede:n funktioniert alles gleich gut.
Nachdem ich 6 Wochen lang (fast) nur Süßigkeiten gegessen und fünf Kilo zugenommen habe, stellte ich meine Ernährung um: Keine Snacks, keine Süßigkeiten, keine zweiten Portionen. Dieses Konzept ist bekannt als No-S-Diet, das gleichnamige Buch und Forum sind empfehlenswert. Bereits nach wenigen Wochen fühle ich mich viel besser. Ich brauche weniger Schlaf, habe mehr Energie, gebe weniger Geld für Lebensmittel aus und ernähre mich gesünder (und wieder vegan).
Das ist die erste „Diät“, die ich seit der Überwindung der Bulimie vor dreieinhalb Jahren mache, und es ist anders.
Ich esse seltener aus emotionalen Gründen (und wenn, dann merke ich es).
Ich habe mein Denken umgestellt, negative Glaubenssätze über mich und das Thema Abnehmen gekillt und eine Entscheidung getroffen.
Es klingt irre, aber Abnehmen macht mir jetzt Spaß. Ich habe keine Lust, mehr zu essen. Läuft mal was nicht so gut, mache ich mich nicht fertig, sondern achte auch mich und überlege, was ich das nächste Mal besser machen kann. Ich habe ein Ziel und erfreue mich am Prozess.
Du willst dich endlich wohl in deinem Körper führen, schaffst es aber nicht, langfristig abzunehmen?
Diäten sind für dich mit Quälerei verbunden und du hältst keine Diät lange durch?
Du bist kein hoffnungsloser Fall!
Kontaktiere mich für ein unverbindliches Impulsgespräch und ich gebe dir drei Tipps, wie du es schaffst, endlich dauerhaft dein Wohlfühlgewicht zu erreichen.