In diesem neuen Format analysiere ich Fragen und Antworten aus Foren rund um die Themen Heißhunger, Fressattacken, emotionales Essen und Abnehmen (warum klappt es nicht?).
Heute mit der Frage: „Hallo, ich habe ein Problem. Ich krieg ständig Fressattacken und weiß nicht was ich dagegen tun kann:( Hat jemand Tipps?“
Ich nehme eine Antwort, die auf den ersten Blick hilfreich und sinnvoll zu sein scheint, auseinander. Du erfährst, welche Tipps bei Fressattacken nichts bringen oder höchstens alles noch viel schlimmer machen und warum.
Transkript
Heute starten wir mit einem neuen Format, in dem ich Fragen aus Foren zu Themen wie Heißhunger, Fressattacken, emotionalem Essen und generellem Abnehmen diskutiere. Die Frage, die wir heute behandeln, lautet: "Hallo, ich habe ein Problem. Ich kriege ständig Fressattacken und weiß nicht, was ich dagegen tun kann. Hat jemand Tipps?" Die Antwort, die am höchsten bewertet wurde, klingt auf den ersten Blick vielversprechend. Doch lassen Sie uns genauer hinsehen. Die Antwort lautet: "Ich kenne das mit den Attacken auch. Bei mir gibt es verschiedene Auslöser, aber der Hauptauslöser ist Stress, vor allem unbewusster. Dazu kommt auch noch die Zuckersucht, die bei mir mit dem ADHS zusammenspielt. Aktuell versuche ich wieder vollständig auf Kristallzucker zu verzichten. Das Essen und Getränke hatte ich aber erst gerade vorgestern einen Rückfall. Am besten hilfst du dir gegen die Attacken mit ein paar Tricks. Erstens, nichts Süßes oder Salziges. Falls Chips und Co. in deinem Haus sind, was nicht da ist, kann man nicht essen. Zweitens, genug trinken. Jedes Mal, wenn du auf Nahrungsjagd zum Kühlschrank gehst, trinkst du ein Glas Wasser. Drittens, Alternativen bereithalten wie Paprika, Karotten, Ungesellets, Nüsse etc.. Und dann hilft noch Atmen. Sobald du den Drang hast, etwas zu essen, einfach mal 30 Sekunden lang bewusst atmen: vier Sekunden ein, vier Sekunden anhalten, sieben Sekunden ausatmen. Durch die Atmung verlierst du den Fokus deines Körpers und das Gehirn wird aus der Routine gerissen." Einige dieser Tipps, wie das bewusste Atmen, können tatsächlich helfen, den Drang zu essen zu kontrollieren. Allerdings gibt es auch Ratschläge, die wenig hilfreich sind, wie das Kaugummikauen. Ich persönlich hatte früher auch mit Fressanfällen zu kämpfen und habe versucht, sie mit Kaugummikauen zu bekämpfen, was jedoch nicht half. Eine weitere problematische Aussage in der Antwort ist die Behauptung, dass Zuckersucht Fressattacken auslösen kann. Ist Zuckersucht wirklich ein Auslöser für Fressattacken? Dies ist ein komplexes Thema, aber ich glaube nicht, dass es eine Sucht nach Lebensmitteln gibt. Es ist wichtig, zu erkennen, dass das Verlangen nach Zucker oder zuckerhaltigen Lebensmitteln oft nicht unbedingt eine Sucht ist, sondern eher eine automatische Reaktion auf bestimmte Gedanken oder Gefühle. Oft greifen wir unbewusst zu Zucker, um uns von unangenehmen Gedanken oder Gefühlen abzulenken. Das eigentliche Problem liegt also nicht im Zucker selbst, sondern in unserem Umgang mit unseren Emotionen und Gedanken. Es ist interessant zu bemerken, dass die Person in der Antwort erwähnt, dass sie versucht, vollständig auf Zucker zu verzichten, aber dennoch vor kurzem einen Rückfall hatte. Das zeigt, dass das Ziel, vollständig auf eine bestimmte Substanz zu verzichten, möglicherweise nicht realistisch oder sogar kontraproduktiv ist. Beim emotionalen Essen geht es nicht so sehr darum, was wir essen oder wie viel wir essen, sondern vielmehr darum, warum wir essen. Es gibt Menschen, die sich wochenlang von zuckerhaltigen Lebensmitteln ernähren können, ohne Fressattacken zu haben, während andere in einen Essanfall geraten, obwohl sie eigentlich nicht viel Zucker konsumieren. Zucker führt also nicht zwangsläufig zu Fressattacken; oft ist es eher umgekehrt. Der Versuch, vollständig auf Zucker zu verzichten, kann sogar zusätzlichen Druck erzeugen und zu weiteren Problemen führen. Es ist wichtig, einen gesunden Umgang mit unseren Gedanken und Gefühlen zu entwickeln und nicht aus einem Gefühl des Mangels oder Verzichts heraus zu handeln. Stattdessen sollten wir lernen, unsere Emotionen zu akzeptieren und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit ihnen umzugehen. Es ist eine große Herausforderung, einen gesunden Umgang mit Essen zu entwickeln, insbesondere wenn man mit Fressattacken oder Heißhunger zu kämpfen hat. Oft ist es notwendig, die zugrunde liegenden Ursachen für diese Essanfälle zu identifizieren und alternative Bewältigungsstrategien zu erlernen. Es geht darum, aus einem Gefühl der Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge heraus zu handeln, anstatt aus einem Gefühl des Verbots oder Mangels. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Ziel nicht darin besteht, bestimmte Lebensmittel vollständig zu verbieten, sondern vielmehr darin, eine gesunde Beziehung zum Essen zu entwickeln. Es geht darum, Essen nicht als Ersatz für emotionale Bedürfnisse zu nutzen, sondern um den Körper zu nähren und sich selbst Gutes zu tun. Die vorgeschlagenen Tipps, wie das Vermeiden von Süßem im Haus und das Trinken von Wasser, können hilfreich sein, um den Drang zu essen zu kontrollieren. Doch letztendlich geht es darum, die zugrunde liegenden Probleme anzugehen und einen gesunden Umgang mit Essen zu entwickeln. Wenn du Unterstützung benötigst, um deine Essgewohnheiten zu ändern und gegen Fressattacken vorzugehen, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein unverbindliches Kennenlerngespräch kann dir dabei helfen, deine Situation zu analysieren und geeignete Strategien zu entwickeln. Das Ziel ist es, eine positive Beziehung zum Essen zu entwickeln und sich nicht ständig von Essanfällen oder Heißhunger kontrollieren zu lassen. Es geht darum, die zugrunde liegenden Mechanismen des emotionalen Essens zu verstehen und diese aufzulösen, anstatt nur die Symptome zu behandeln. Es ist wichtig zu erkennen, dass Wasser trinken oder das Bereithalten von Alternativen wie Karotten oder Nüssen nicht immer effektive Strategien gegen Heißhunger oder Fressattacken sind. Diese Maßnahmen können nur dann helfen, wenn der Heißhunger tatsächlich durch körperliche Bedürfnisse wie Durst oder Hunger verursacht wird. In den meisten Fällen sind Fressattacken jedoch durch emotionale Auslöser bedingt, wie zum Beispiel Stress, Müdigkeit oder das Bedürfnis nach Erholung. In solchen Situationen können einfache Lösungen wie das Trinken von Wasser oder das Knabbern von Karotten nicht die zugrunde liegenden Probleme lösen. Es ist wichtig, die Ursachen für Fressattacken zu erkennen und bereit zu sein, sich mit den damit verbundenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Das bedeutet, die eigenen Emotionen wahrzunehmen und anzuerkennen, anstatt sie durch Essen zu betäuben. Es ist oft hilfreich, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um diese Probleme anzugehen und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Es ist wichtig zu verstehen, dass Fressattacken nicht zwangsläufig durch das Vorhandensein bestimmter Lebensmittel ausgelöst werden. Selbst wenn man versucht, bestimmte Lebensmittel zu meiden, kann der Drang zu essen immer noch auftreten. Der Schlüssel liegt darin, die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen und alternative Wege zu finden, mit ihnen umzugehen. Wenn du Hilfe bei der Bewältigung von Fressattacken benötigst, stehe ich gerne für ein kostenloses und unverbindliches Kennenlerngespräch zur Verfügung. Du findest den Link in den Shownotes. Vielen Dank fürs Zuhören und alles Gute, deine Marion.
Willst du Heißhunger, Essdrang und Fressattacken loswerden und die Kontrolle über dein Essverhalten zurückgewinnen?